Del Bosque: „Denke an alle, die Spieler nur an sich“

Curitiba (dpa) - Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque hat verärgert auf einen Zwischenfall im WM-Training mit Cesc Fábregas reagiert.

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„Ich denke an alle, die Spieler denken nur an sich“, warf er den Fußballprofis in einem Interview des spanischen Fernsehsenders „Deportes Cuatro“ allgemein Egoismus vor. „Die einzige Differenz mit Cesc ist, dass er wenig gespielt hat.“

Am Nachmittag relativierte del Bosque seine Aussagen etwas. Es sei normal, dass Spieler mehr an sich dächten. „Das war bei mir früher auch so“, sagte der ehemalige Profi von Real Madrid bei der obligatorischen Abschluss-Pressekonferenz vor dem bedeutungslosen Gruppenfinale des vorzeitig gescheitert Titelverteidigers gegen Australien am Montag in Curitiba. Er habe mit der Mannschaft darüber gesprochen, dass er nicht immer einfache Entscheidungen treffen müsse.

Am Samstag hatte del Bosque Fábregas im Trainingscamp CT da Caju das rote Leibchen abgenommen und es an Xabi Alonso vom Champions-League-Gewinner Real Madrid gegeben. Einige spanische Medien hatten daraus einen Zwist zwischen dem Trainer und dem Mittelfeldspieler des FC Barcelona konstruiert.

In Bezug auf die teilweise harsche Kritik sagte del Bosque nun: „Einiges hat mich verletzt.“ Ohne konkret zu werden, verurteilte der 63-Jährige, dass aus seinem persönlichen Umfeld gestreut worden sei, er sei „eine Marionette in den Händen der Barça-Spieler“ gewesen.