WM 2018 Die erste WM mit Videobeweis
WM-Premiere mit Risikofaktor: In Russland ist der Videobeweis erstmals auf der ganz großen Bühne zugelassen und soll den Kampf um den wichtigsten Fußball-Titel der Welt gerechter machen. „Die Chance, eine richtige Entscheidung ohne Video-Assistent zu treffen liegt bei 93 Prozent.
Mit dem Video-Assistenten liegt sie bei 99 Prozent“, sagt Fifa-Präsident Gianni Infantino. Die Erfahrung in der Bundesliga hat jedoch auch gezeigt: Der Umgang mit der technischen Neuerung muss sich erst einspielen — und selbst dann sind Diskussionen zu erwarten.
Durch Workshops und klare Anweisungen will der Weltverband die WM-Schiedsrichter detailliert vorbereiten. Nur bei offensichtlichen Fehlern der Unparteiischen bei Torentscheidungen, Abseitsstellungen, Platzverweisen oder bei der Verwechslung eines Spielers soll der Video-Referee eingreifen. Fifa-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina weiß: „Es wird weiterhin Vorfälle geben, bei denen es keine finale Antwort gibt.“ Die fehlende Routine im Umgang mit der Technik könnte zum Problem werden. Viele der 36 Hauptschiedsrichter haben keine Liga-Erfahrung mit dem Videosystem. Schon beim Confed Cup 2017 führte dies zu Chaos.
Anders als in der Bundesliga werden die Fans im Stadion über Entscheidungen nach Videobeweis umfassend informiert. „Wir werden Grafiken und Wiederholungen auf den riesigen Bildschirmen haben und wir werden die Fans über den Ausgang eines Videobeweises informieren“, sagt Sebastian Runge von der Fifa.