Fred hat von der Nationalmannschaft die Nase voll
São Paulo (dpa) - Im Stadion wurde er nach dem miserablen Abschneiden der Seleção ausgepfiffen, jetzt hat Brasiliens Stürmer Fred die Nase voll.
„Für mich ist die Seleção erledigt“, sagte die Nummer 9 in einem Interview mit der Zeitung „Estado de São Paulo“ auf die Frage, ob er sich noch als Teil der Nationalmannschaft sehe.
Fred, beim Confederations Cup 2013 noch einer der Stars, war am Dienstag im Stadion Mineirão in Belo Horizonte ausgepfiffen worden, als er im Halbfinale gegen Deutschland (1:7) in der 69. Minute ausgewechselt wurde. Im Spiel um den dritten Platz am Samstag saß er nur auf der Bank, die Fans pfiffen aber schon, als sein Gesicht auf den Großbildschirmen auftauchte. Nun fürchtet er, zum neuen Barbosa Brasiliens zu werden. So hieß der Torwart, dem die Fans sein Leben lang nicht verziehen, bei der historischen 1:2-Niederlage gegen Uruguay bei der WM 1950 den Ball nicht gehalten zu haben.
„Wir sind zusammen gescheitert, und wir waren nicht gut in den letzten beiden Spielen. Es gibt keinen einzelnen Schuldigen“, wehrte sich Fred dagegen, zum Sündenbock gemacht zu werden. Auf die Frage, warum nur er ausgebuht wurde, sagte er: „In Brasilien Buhrufe zu hören ist normal. Das gehört dazu. Was ich sagen kann ist, dass es nicht nur Schuld vom Fred war.“ Bei seinem Club Fluminense werde er jetzt um eine Auszeit bitten, um sich zu sammeln.