Trainer-Kritik Frust und Ärger bei ägyptischen Fans nach WM-Aus

Kairo (dpa) - Ägyptens WM-Aus ohne jeden Punkt hat unter den Fußballfans des Landes Ärger und Frust ausgelöst.

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„Eine erneute Null für den ägyptischen Fußball“, titelte die Zeitung „Al-Masry al-Youm“ nach der 1:2-Niederlage gegen Saudi-Arabien am Vortag. Wie andere ägyptische Medien übte das Blatt scharfe Kritik am Trainer: „Das Nationalteam zahlte den Preis für die erneuten Fehler des technischen Teams unter Führung des Argentiniers Héctor Cúper.“

Auch die Zeitung „Al-Shorouk“ beklagte die „defensive Philosophie“ des Coaches, sah aber auch Mängel des Teams. Die Mannschaft sei wie ein Boxer, der in der afrikanischen Schwergewichtsklasse gewinnen könne, aber gegen Mohammed Ali und Mike Tyson keine Chance habe.

Fußballfans in Kairo warfen dem nationalen Verband vor, das Trainingslager in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny sei chaotisch gewesen. Dort seien so viele ägyptische Stars und Sternchen aufgetaucht, dass die Mannschaft abgelenkt gewesen sei.

Der Unmut der Fans richtete sich auch gegen Ägyptens politische Führung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Schon nach dem 1:3 gegen Russland war in den sozialen Medien der Hashtag „Hau ab, Al-Sisi“ populär geworden. Der Ärger über die Nationalelf paart sich mit Wut über drastische Preissteigerungen für Strom in diesem Monat.