Hunderttausende von Busfahrer-Streik betroffen

São Paulo (dpa) - In der WM-Eröffnungsstadt São Paulo sind mindestens 300 000 Menschen vom Streik der Busfahrer betroffen. Fünf der neun Busunternehmen wurden auch erneut lahmgelegt. Zeitweise wurden über ein Dutzend zentrale Terminals blockiert.

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Die Stadtverwaltung setzte das nach den Endziffern der Kfz-Kennzeichen geregelte Rotationsverfahren für Autos aus, um die Auswirkungen des Streiks zu mildern. Dadurch wurden in der Millionen-Metropole aber die ohnehin riesigen Staus noch länger. Am Mittwoch liefen Verhandlungen über ein Ende der Aktion, mit der die Streikenden Lohnerhöhungen durchsetzen wollten.

Auf ein unterschiedliches Echo stieß der Streik bei der Polícia Civil (Kriminalpolizei) in über zehn Bundesstaaten. In São Paulo befolgten nach örtlichen Medienangaben nur wenige Beamten den Aufruf zum 24-stündigen Ausstand. In Rio waren nach Gewerkschaftsangaben dagegen nur 30 Prozent der 12 000 Beamten im Einsatz, um „Dienst nach Vorschrift“ zu machen. Aus vielen anderen Bundesstaaten wurde eine eher geringe Beteiligung gemeldet. Justizminister José Eduardo Cardozo hatte den Streik am Mittwoch als nicht verfassungskonform bezeichnet.