Kanzlerin hält Ansprache in Kabine
Salvador (dpa) - Beim furiosen WM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft hielt es auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht auf dem Stuhl. Für das 1:0 gegen Portugal gab es noch Applaus im Sitzen, beim 2:0 sprang dann auch die Regierungschefin auf der Ehrentribüne auf.
Und nach dem Abpfiff gratulierte die Regierungschefin dem dreifachen Torschützen Thomas Müller und seinen Kollegen wieder einmal zu einem Sieg in der Umkleidekabine.
„Die Kanzlerin war kurz da. Sie hat vor der Mannschaft eine kurze Ansprache gehalten. Sie hat gesagt, es ist schön, wenn sie schon so eine lange Reise machen musste, dass wir wenigstens auch gewonnen haben“, schilderte Bundestrainer Joachim Löw: „Die Mannschaft hat sich gefreut. Es gab Applaus und auch noch ein paar Bilder, die gemacht worden sind. Es war eine schöne Geste. Wir finden das klasse, dass sie auch diese Reise gemacht hat. Wir freuen uns immer, wenn sie in die Kabine kommt.“
Merkel verfolgte den 4:0-Erfolg auf der Tribüne unter anderem mit DFB-Chef Wolfgang Niersbach und FIFA-Boss Joseph Blatter. „Große Freude, Bundeskanzlerin Angela Merkel zu treffen. Wir haben ein Foto gemacht“, berichtete Lukas Podolski, der verriet: „Sie hat gesagt, dass sie zum Finale wiederkommt. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Kanzlerin so eine weite Reise macht.“
Merkel hatte am Sonntag Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff zu einem Arbeitsessen in der Hauptstadt Brasília getroffen und war anschließend weiter nach Salvador geflogen. Dort besuchte sie vor dem Spiel gegen Portugal ein Sportcamp, in dem Kinder und Jugendliche aus Elendsvierteln Fußball und zugleich soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Fairness und das friedliche Lösen von Konflikten vermittelt bekommen.