„Kapitän und Vorbild“ - Italiens Buffon vor fünfter WM
Mangaratiba (dpa) - Gianluigi Buffon gibt keinen Ball verloren, ist sich für keinen Sprint und keine Parade zu schade. Auch mit 36 Jahren zeigt der unumstrittene Kapitän und Führungsspieler der italienischen Fußball-Nationalmannschaft beim Training im WM-Camp in Mangaratiba vollen Einsatz.
Der Keeper von Juventus Turin, der seine Mannschaft wie bei der WM 2010 als Kapitän anführen wird, ist voll fokussiert auf seine fünfte WM. „Eine WM ist die größte Ehre für einen Spieler“, sagte Buffon, der für die Squadra Azzurra nicht nur als Leader und Kapitän, sondern auch Vorbild für junge Profis enorm wichtig ist.
„Er hat eine unglaubliche Siegermentalität und will jedes Spiel gewinnen, selbst im Training“, lobte ihn sein Teamkollege Daniele De Rossi. „Er ist ein großartiger Kämpfer und gibt dem Team sehr viel, auch neben dem Spielfeld.“ Und auch Nationaltrainer Cesare Prandelli weiß, was er an seinem Routinier hat. „Buffon ist der Kapitän und ein Vorbild“, urteilte er. „Er strahlt Ruhe aus und motiviert die Mannschaft, aber vor allem hat er es geschafft, dass das Team versteht, was es bedeutet, das italienische Trikot zu tragen.“
Im Oktober 1997 gab Buffon als 19-Jähriger sein Debüt in der Squadra Azzzurra. 140 Mal stand er seitdem zwischen den Pfosten und ist mittlerweile Italiens Rekord-Nationalspieler. Bei der WM 1998 in Frankreich war der Torhüter noch Ersatz, danach wurde er zum unumstrittenen Stammspieler, feierte mit den Azzurri unter anderem den Gewinn des WM-Titels 2006 in Deutschland. Neben Andrea Pirlo, De Rossi und Andrea Barzagli ist Buffon einer von nur vier Weltmeistern, der acht Jahre später in Brasilien noch immer dabei ist.
Seinen Stolz und seinen Ehrgeiz lebt Buffon vor allem den vielen jungen Profis im Team vor. „Es ist ein Spieler mit großer Stärke“, lobte Teamkollege Claudio Marchisio. „Er ist immer bereit, den jungen Spielern einen Rat zu geben. Nach vielen Jahren hat er noch immer die gleiche Lust, zu spielen.“ Auch 2014 in Brasilien will Buffon mit der Nationalelf mindestens ins Viertelfinale kommen, am besten jedoch den Titel holen. „Wir wissen, dass wir ein ungenehmer Gegner sind und dass es schwer wird, uns zu schlagen“, tönte er vor einigen Wochen.
Der in der Toskana geborene Buffon nimmt seine Vorbild-Rolle im Team ernst. „Neben dem Fakt, Kapitän zu sein, macht es mich sehr stolz, in der Nationalmannschaft zu spielen. Es war von kleinauf mein Traum, mein Land auf dem Fußball-Platz zu vertreten“, sagte der Torhüter, der die Nationalhymne vor jeder Partie inbrünstig mitsingt.
In Brasilien will Buffon auch seinen Kritikern ein weiteres Mal beweisen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Denn sein Karriereende sieht der 36-Jährige noch nicht kommen, wie er vor einigen Tagen ankündigte: „Ich hoffe, dass dies nicht meine letzte WM sein wird. Ans Aufhören denke ich jetzt absolut noch nicht.“