Löw simuliert Bedingungen für Portugal
Santo André (dpa) - Beim Countdown zum ersten WM-Gruppenspiel lässt Bundestrainer Joachim Löw die extremen klimatischen Bedingungen in Brasilien intensiv simulieren. Vor dem Auftakt am 16. Juni gegen Portugal stehen drei Einheiten zur Anstoßzeit um 13.00 Uhr Ortszeit für das Nationalteam auf dem Programm.
„Es ist nicht jedem so bewusst, was einen erwartet“, begründete Löws Assistent Hansi Flick in Santo André. „Für uns ist erstmal wichtig, dass wir uns auch an die Temperaturen gewöhnen.“
Am Mittwoch, Freitag und Sonntag wird jeweils um 13 Uhr trainiert, die letzte Einheit findet im Stadion von Salvador statt. Dazu sollen die Nationalspieler mit Blick auf die ungewohnte Anstoßzeit ihren eigenen Tagesrhythmus finden - auch was Aufstehen und Mahlzeiten betrifft. Laut Flick sind alle Akteure im deutschen Kader bei der Fitness „nahe bei hundert Prozent“. Bekanntschaft mit der ungewohnten Anstoßzeit haben nur die in der englischen Premier League spielenden Nationalspieler Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski vom FC Arsenal sowie Chelsea-Akteur André Schürrle.
Zwar wird die Mannschaft beim Match in einer Woche in Salvador gegen das Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo gut vorbereitet sein, aber sie ist trotzdem auch mental sehr gefordert. „Natürlich kommen Situationen in dem Spiel, an denen du über einen gewissen Punkt hinausgehen musst“, prognostizierte Flick. „Ich denke, dass die Temperaturen auch das Spiel der Mannschaften beeinflussen werden. Ich rechne damit, dass auf kompakte Defensive und schnelles Umschalten Wert gelegt wird.“
Oliver Bierhoff ging bei der Eröffnungs-Pressekonferenz im perfekt vorbereiteten DFB-Medienzentrum in Santo André von einem langen Aufenthalt im heißen Brasilien aus. „Realistisch ist schon der Weg zum Finale. An etwas anderes möchten wir gar nicht denken“, betonte der Nationalmannschaftsmanager.
Bierhoff und Flick lobten die Bedingungen vor Ort, wie auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Das Delegationsmitglied äußerte sich auch positiv über die vielen Sicherheitsvorkehrungen. „Das ist eine Aufgabe des jeweiligen Gastgeberlandes“, sagte Sandrock mit Blick auf Polizeieskorten und Militärvertreter. „Die gesamte Sicherheitsarchitektur, die aufgebaut wird, liegt in den Händen des jeweiligen Ausrichters. Da gibt es Erfahrungswerte, man schaut sich große Turniere an. Auch Deutschland hat beraten bei der Sicherheitsarchitektur, aber die Verantwortung liegt hier im Land bei den Behörden.“