Prämienstreit in Kamerun: Auswahl wollte nicht fliegen
Jaunde (dpa) - Kameruns Fußball-Nationalmannschaft ist mit zwölfstündiger Verspätung zur WM in Brasilien aufgebrochen. Die Spieler hatten höhere Prämien für ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft gefordert und weigerten sich am Sonntagabend zunächst, das Flugzeug zu besteigen.
Später als ursprünglich geplant landete das Team schließlich am Montag in Rio de Janeiro, um von dort die Weiterreise in ihr Teamquartier anzutreten. Die Regierung des westafrikanischen Landes hatte den „Unbezähmbaren Löwen“ zunächst 50 Millionen CFA-Franc (76 000 Euro) pro Person zugesagt. Das war den Nationalspielern, zu denen auch die Bundesligaprofis Eric Maxim Choupo-Moting von Mainz 05 und Joel Matip von Schalke 04 gehören, zu wenig. Nach nächtlichen Verhandlungen mit dem nationalen Fußballverband FECAFOOT versprach dieser nun jedem Spieler weitere 22 000 Euro.
Ein Verbandssprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Alle Unstimmigkeiten konnten aus dem Weg geräumt werden, und unser Team hat das Land in einer heiteren Atmosphäre verlassen.“
Der deutsche Trainer Volker Finke versuchte, die Situation zu relativieren. „Es ist so, dass eine Einigung hergestellt ist, und da braucht man jetzt auch keine große Sensation aus der ganzen Geschichte zu machen“, sagte er am Sonntag Sport1. „Das ist wirklich nicht so groß, wie es in den letzten Tagen gemacht wurde.“ Am Samstag hatte das Finke-Team in Jaunde sein letztes Testspiel gegen die Mannschaft der Republik Moldau mit 1:0 gewonnen. Kamerun trifft bei der WM in der Gruppe A auf Gastgeber Brasilien, Mexiko und Kroatien.