Nach WM-Aus Maradona über Argentiniens Scheitern: „Angekündigter Tod“

Moskau (dpa) - Diego Maradona hat harte Worte über das Aus der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Achtelfinale gegen Frankreich (3:4) gefunden.

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Man habe „die Chronik eines angekündigten Todes“ gesehen, sagte der Ex-Nationalspieler während seiner Fernsehsendung im venezolanischen Sender Telesur. Der 57-Jährige kritisierte die offensive Aufstellung von Coach Jorge Sampaoli mit Cristian Pavón, Lionel Messi und Ángel Di María. Die drei seien keine Angreifer. „Ja, sie wissen, wie man ein Spiel macht, aber sie sind keine Stürmer“, monierte der einstige Spielmacher. Argentinien habe im Spiel den Fehler gemacht, Frankreichs zweifachem Torschützen Kylian Mbappé zu viel Platz gelassen zu haben.

Frankreich sei durchweg die stärkere Mannschaft gewesen, Argentinien habe das Gleichgewicht im Mittelfeld und in der Verteidigung gefehlt. „Wir wissen nicht, wie wir angreifen sollen, wir wissen nicht was wir tun sollen, wenn wir den Ball haben...“, kritisierte er.

Maradona sprach Superstar Lionel Messi von der Verantwortung für das Scheitern frei. Der Top-Akteur vom FC Barcelona habe sich die Bälle holen, das Spiel machen und den Ball vors Tor bringen müssen, klagte Maradona. „Ich glaube, wir reden hier mehr über eine reine Illusion, als über Messi.“ Ohne Messi „sind wir ein Mannschaftchen“ wie alle anderen, fügte der letzte argentinische Weltmeister-Kapitän hinzu.

Uruguay habe seinen 2:1-Sieg im zweiten Achtelfinale am Samstag gegen Portugal verdient, fügte er hinzu. Trainer Oscar Tábarez habe gute Arbeit geleistet. „Und die Jungs sind eine Einheit, und darum sind sie bis hierher gekommen und wir hoffen, dass es weitergeht.“