In Mexiko-Stadt Mexikaner planen Entschuldigungsmarsch für Coach Osorio

Moskau (dpa) - So schnell wird man vom ungeliebten Trainer zum Helden. Nach dem 1:0-Sieg gegen Weltmeister Deutschland wollen sich viele Mexikaner bei ihrem kolumbianischen Coach Juan Carlos Osorio entschuldigen und planen dazu am Samstag extra einen Marsch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt.

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„Niemand wollte an Osorio glauben und er kam in Russland an und zeigte uns, dass wir uns alle geirrt haben...Entschuldigung, Osorio!“, heißt es in einer Facebook-Veranstaltung des Onlineportals Sopitas. In dem sozialen Netzwerk hatten am Montagmorgen (Ortszeit) bereits mehr als 11.000 Menschen für den Marsch zugesagt und über 35.000 ihr Interesse signalisiert.

Vor dem Sieg gegen den Titelverteidiger hatte Osorio teils heftige Kritik von Fans und Prominenten über sich ergehen lassen müssen. Das mexikanische Fußball-Idol Hugo Sánchez hatte einen einheimischen Coach für die Nationalmannschaft gefordert.

„Der Trainer ist Kolumbianer, und seine Art, die Mannschaft aufzustellen, gefällt uns Mexikanern nicht. Er rotiert sehr viel, es ist schwer, daraus eine Spielweise zu erkennen“, hatte Sánchez vor dem WM-Auftakt der Lateinamerikaner in einem Interview der „Sport Bild“ gesagt. „Aufgrund meiner Ideologie werde ich nicht akzeptieren, dass ein Ausländer die Mannschaft trainiert.“