Ministerpräsident Albig: Brasilien wird Weltmeister
Kiel (dpa) - Für die Fußball-Weltmeisterschaft sieht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig Gastgeber Brasilien als haushohen Favoriten. Von Deutschland erwartet der Fan von Arminia Bielefeld und Holstein Kiel nicht viel.
Wer wird Weltmeister?
Torsten Albig: Brasilien. Das ist die beste Mannschaft, die auch noch den Heimvorteil hat. Leute wie Neymar oder selbst der „Deutsche“ Dante sind eine Klasse besser als fast alle Anderen. Für Deutschland wird fast es ohne Stürmer eine sehr schwere WM. Wenn sie Glück haben, kommen sie über die Vorrunde hinaus.
Wer ist Ihr Lieblingsspieler bei dieser WM und warum?
Albig: Meine Lieblingsspieler spielen nicht in Nationalmannschaften.
Wo und mit wem schauen Sie die Spiele?
Albig: Ich bin ein enthusiastischer Vereinsfußball-Mensch. Die Nationalmannschaft begeistert mich in den letzten Jahren nicht so sehr. 2006 war das anders. Da hat die unglaubliche Stimmung mich dann doch angesteckt. Ich werde versuchen, die Spiele der deutschen Mannschaft am Rande der Kieler Woche zu sehen, vielleicht beim Public Viewing, um eine schöne Atmosphäre zu erleben. Aber sehr viel werde ich wohl nicht gucken können.
Was war der beste WM-Moment Ihres Lebens?
Albig: Ich habe sehr intensiv die 74er WM wahrgenommen. Das war das erste große Turnier, an das ich mich erinnere. Ich habe alle Spiele dieser WM noch im Kopf. Der großartigste Moment war, als sich der kleine dicke Mann (Gerd Müller) im Finale gegen Holland um die eigene Achse drehte und das 2:1 schoss. Danach bin ich rausgegangen und habe Fußball gespielt. Vorher hatte Fußball für mich keine Rolle gespielt. Diese Weltmeisterschaft ist unauslöschlich.
ZUR PERSON: Torsten Albig (51) führt seit 2012 eine Regierung aus SPD, Grünen und SSW. Vorher war der Sozialdemokrat Oberbürgermeister in Kiel und Sprecher mehrerer Bundesfinanzminister. Der 51-Jährige ist Anhänger des Zweitliga-Absteigers Arminia Bielefeld und des Drittligisten Holstein Kiel. Er hat mit seiner Frau Tochter und Sohn.