Rodríguez: Mit flinken Schritten auf Valderramas Spuren

Rio de Janeiro (dpa) - Als kleiner Junge schon verehrte James Rodríguez einst Carlos Valderrama, diesen populären Exzentriker des kolumbianischen Fußballs aus den 90-er Jahren. Heute trägt der 22-jährige Angreifer bei den „Cafetéros“ die Trikotnummer 10 wie sein Vorbild.

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Im Gegensatz zu Valderramas ausgefallener Langhaarfrisur hat Rodríguez die Haare aber recht brav kurz geschnitten. Und sein Laufradius ist ungleich größer. Nach dem Ausfall von Toptorjäger Radamel Falcao ist dessen Teamkollege vom AS Monaco ganz flink in die Führungsrolle geschlüpft. James, wie ihn die Kolumbianer nennen, erzielte beim 3:0-Auftaktsieg gegen Griechenland einen Treffer und soll die Südamerikaner gegen die Elfenbeinküste am Donnerstag (18.00 Uhr) in Brasilia nun zum zweiten Sieg führen.

„Dieser Triumph war traumhaft. Wir hoffen, dass wir ganz weit kommen. Den Fans sage ich, dass wir erst angefangen haben und sie uns vertrauen sollen“, sagte Rodríguez. Beim ersten WM-Auftritt seit 16 Jahren ist das Fußballfieber groß in seinem fußballverrückten Land. 1990 stand Kolumbien das bisher einzige Mal im Achtelfinale. Gegen die Elfenbeinküste und gegen Japan (24. Juni) soll dieser Schritt erneut perfekt gemacht werden.

Nach dem 60-Millionen-Mann Falcao ist Rodríguez der derzeit teuerste kolumbianische Profi: Monaco zahlte 2013 45 Millionen Euro an den FC Porto, um ihn ins Fürstentum zu holen. Für die Juwelen Falcao (kam von Atlético Madrid) und James David Rodríguez Rubio zusammen also über 100 Millionen.

Seit dem vergangenen Jahr ist Rodríguez auch stolzer Vater von Töchterchen Salome. Seine Frau ist Daniela Ospina - Volleyball-Nationalspielerin und Schwester von Kolumbiens Torhüter David Ospina (OGC Nizza).

Seine Starrolle will der Offensivspieler erst gar nicht interpretieren. „Das geschieht alles dank meiner Kollegen. In erster Linie sind wir nämlich ein Team.“ Mit 15 spielte Rodríguez schon in der ersten kolumbianischen Liga, einen Riesenschritt machte er in seinen zwei Jahren in Argentinien bei CA Banfield. In Europa ist er zu einem Spitzenprofi gereift. Jetzt ist er in Kolumbiens Offensive als Führungskraft gefordert, während hinten Oldie Mario Yepes (38) versucht, den Laden zusammenzuhalten. Falcaos Ausfall will Rodríguez nicht mehr hinterhertrauern. „Wir sind große Spieler. Wir müssen mit solchen Situationen zurechtkommen“, betonte er.