Kroos sieht Fan-Konflikt Neuer: Rückendeckung für Özil und Gündogan

Watutinki (dpa) - DFB-Kapitän Manuel Neuer hat Mesut Özil und Ilkay Gündogan nach der Debatte um das Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die „totale Rückendeckung“ der Kollegen in der Fußball-Nationalmannschaft zugesichert.

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„Das wurde von den Medien debattiert und aufgerollt, und es wurde viel gefragt. Aber in der Mannschaft ist es aktuell kein Thema mehr, wir haben das schon längst abgeschlossen in Südtirol“, sagte Neuer in einem ARD-Interview im Teamquartier in Watutinki.

Man merke, dass „sich beide hinter das Team stellen und versuchen werden, den Fokus auf das Sportliche zu legen, das ist für uns in erster Linie interessant“, sagte Neuer drei Tage vor dem WM-Auftakt der DFB-Elf am Sonntag (17.00 Uhr) in Moskau gegen Mexiko.

Toni Kroos kann die negativen Fan-Reaktionen gegenüber Özil und Gündogan nachvollziehen, weist aber zugleich auf einen Zwiespalt hin. „Der eine verurteilt die Aktion, und das kann man bestimmt auch, wünscht einem nur das Schlechte. Auf der anderen Seite hätte er es wahrscheinlich auch gerne, dass sie Deutschland zum Titel schießen. Das ist dann ein Konflikt, der funktioniert nicht“, sagte der Nationalspieler am Donnerstag im DFB-Quartier in Watutinki.

Özil und Gündogan stehen wegen eines Treffens und Fotos mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan seit Wochen in der Kritik. Kroos glaubt, dass der Turnierstart in Russland den beiden Profis mit türkischen Wurzeln nun helfen kann. „Ich bin überzeugt, dass es für beide gut ist, wenn es jetzt losgeht.“

Beide Spieler benötigten die Unterstützung der Mitspieler. „Was in Deutschland in Talkshows geredet wird, kann und darf uns hier nicht interessieren. Wir sind hier, um Fußball zu spielen - und da brauchen wir beide Spieler dazu. Deswegen müssen wir in der Mannschaft schauen, dass wir beide so hinkriegen, dass sie Leistung bringen“, äußerte der 28 Jahre alte Kroos. „Wir brauchen die beiden in absoluter Topverfassung. Sie sind wichtige Spieler für uns“, betonte auch Bayern-Profi Jérôme Boateng in Watutinki.