Polizei setzt Tränengas bei Protesten in São Paulo ein
São Paulo (dpa) - Die Polizei hat bei einer Protestaktion von etwa 200 WM-Gegnern in São Paulo Tränengas eingesetzt. Die kleine Gruppe demonstrierte unter dem Motto „Wenn es keine Recht gibt, dann gibt es keine Copa (WM)“ an der zentralen Avenida Paulista.
Der Marsch wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet. Auch die berittene Polizei war im Einsatz. Am Rande kam es zu einem Tumult, bei dem auch Schreckschussgranaten eingesetzt wurden. Medien in São Paulo berichteten zudem, dass ein Polizist mit einer Pistole Schüsse in die Luft abgegeben habe.
Nach Augenzeugenberichten waren etwa genau so viele Polizisten wie Demonstranten bei dem Marsch. Anders als zuletzt kam es diesmal nicht zu Krawallen. Vorige Woche hatten Randalierer Mülleimer aus den Verankerungen gerissen und Müll auf der Straße angezündet. Zudem wurden mehrere Neuwagen in der Filiale eines Autohändlers demoliert. Auch in Rio de Janeiro hatten einige Hundert Demonstranten gegen die WM protestiert und an die Opfer von Polizeigewalt in den Armensiedlungen (Favelas) in der Sechseinhalb-Millionen-Metropole am Zuckerhut erinnert.