Positives Messi-Fazit - Demichelis und Palacio verletzt
Buenos Aires (dpa) - Für den Freistoß von Lionel Messi postierten sich gleich alle zehn Spieler von Trinidad und Tobago vor ihrem Torhüter im Strafraum. Der Ball klatschte dann zwar nur an den Pfosten.
Parat für den Abstauber stand aber Messis Vereinskollege Javier Mascherano.
Es war das 2:0 der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft. Am Ende gewannen Messi & Co. in Buenos Aires mit 3:0 (1:0).
„Das Spiel war nützlich, weil der Gegner hinten dicht gemacht hat, so, wie man auch gegen uns in der ersten WM-Phase spielen wird“, bilanzierte Kapitän Messi, der zwar ordentlich spielte, aber auch nicht allzu auffällig wirbelte. Kurzum: „Das war ein wichtiger Sieg.“
Einer, den Rückkehrer Martín Demichelis nicht bis zum Ende auf dem Platz miterlebte. Am 11. November 2011 war der Manndecker zuletzt in der Albiceleste beim 1:1 gegen Bolivien in der WM-Qualifikation zum Einsatz gekommen. Nach der überraschenden Nominierung in den vorläufigen und der Berufung in den endgültigen Kader durfte der ehemalige Bayern-Profi gegen Trinidad und Tobago von Beginn an ran - neuerdings mit kurzen Haaren, nachdem er seinen WM-Wetteinsatz eingelöst hat.
Bei einem Bilderbuch-Tackling verletzte sich der 33-Jährige aber in der 35. Minute. Zur Halbzeit musste Demichelis raus. Er habe sich eine Verletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen, hieß es vom Verband. Auch Stürmer Rodgrigo Palacio überstand das vorletzte Testspiel nicht beschwerdefrei. Der Torschütze zum 1:0 (Kopfball nach Ecke) in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verdrehte sich nach eigenen Angaben den Knöchel. „Das Wichtigste bei diesen Spielen war, das Spiel gesund zu beenden, aber ich glaube, dass die Verletzung nicht schlimm ist“, sagte er.
Er und auch Demichelis sollten sich am Donnerstag weiteren Untersuchungen unterziehen, um genauere Angaben zu den Blessuren zu bekommen. „Ich hoffe, dass Martín und Rodrigo nichts Schweres haben“, betonte Mascherano. „Für mich sieht es so aus, als sei die Verletzung von Rodrigo schwerer als die von Demichelis“, meinte Trainer Alejandro Sabella.
Dabei hatte insbesondere Palacio seinen Wert für die offensiv exzellent besetzten Argentinier unter Beweis gestellt. Neben dem eigenen Tor bereitete er den Treffer von Maximiliano Rodríguez (64.) in sehenswerter Weise vor. Ins Team war Palacio anstelle des angeschlagenen Gonzalo Higuain gerückt, auch Sergio Agüero war noch nicht fit genug.
Dennoch hätte die argentinische Mannschaft nach Ansicht ihres Trainers allein in der ersten Halbzeit sechs, sieben Tore machen können. „Wir haben halt eine sehr offensive Mannschaft.“ Im letzten Testspiel an diesem Samstag gegen Slowenien wollen Messi und Co. das erneut unter Beweis stellen.
Für Sabella wird es die 34. Partie als Nationalcoach des zweimaligen Weltmeisters sein. Der Sieg gegen Trinidad und Tobago war sein 20. Erfolg. Bislang gingen nur vier Partien verloren, neunmal spielte die Mannschaft unter seiner Leitung unentschieden.
Bei der WM im Land des Erzrivalen werden die Argentinier die Zeichen auf Sieg stellen. Zu spüren soll das als erstes Bosnien-Herzegowina bekommen. Danach folgen die Gruppenpartien gegen Iran und Nigeria. Und nicht nur die 60 000 Zuschauer im Estadio Monumental, die beim Freistoß von Messi erst die Luft anhielten und dann das Tor feierten, erwarten von ihren Fußball-Heroen Großes.
„Es ist schwierig, die Begeisterung der Leute abzustellen, es ist gut, dass sie sich Hoffnungen machen. Aber wir wissen, dass eine WM nicht einfach ist, dass es große Mannschaften gibt und dass wir in feindlichem Gebiet spielen“, meinte Torschütze Mascherano.