Leipziger Torjäger RB-Angreifer Werner: In Stimmung fürs große Ziel Weltmeister
Leipzig (dpa) — Timo Werner kommt schon in WM-Stimmung, die eigenen Ziele will der Confed-Cup-Torschützenkönig in knapp zwei Monaten in Russland hinten anstellen.
„Es zählt das Eine, und das ist Weltmeister werden. Da zählt nicht, ob man Torschützenkönig wird oder eine Minute mehr spielt als der andere“, sagt der Angreifer vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig.
Kurz zuvor hat er bei einem Empfang des russischen Generalkonsulates am Mittwochabend in Leipzig den WM-Ball vom russischen Botschafter überreicht bekommen. 57 Tage vor dem Anpfiff des Turniers macht sich das erste Kribbeln bemerkbar. „Ich glaube, wir haben alle noch das Bild von 2014 im Kopf, als Mario Götze das Tor geschossen hat“, sagt Werner auf der Bühne: „Etwas Schöneres würde es nicht geben, als zweimal nacheinander zu gewinnen.“
Am 15. Mai gibt Bundestrainer Joachim Löw den erweiterten Kader für die Weltmeisterschaft vom 14. Juni bis 15. Juli bekannt. Die 23 Auserwählten, die das DFB-Trikot bei der WM tatsächlich tragen werden, muss der 58-Jährige bis zum 4. Juni benennen.
Für Werner, der in der Bundesliga-Schlussphase auch bei seinem Verein RB Leipzig im Kampf um die erneute Champions-League-Qualifikation gefordert ist, bedeutet die WM auch eine Umstellung. „Wenn es gegen Ende der Saison geht, hat man immer im Hinterkopf, dass danach der Urlaub kommt“, sagt er. Das sei diesmal ja wahrscheinlich nicht der Fall, meint Werner, der bis zur endgültigen Nominierung in eigener Sache auf Bedacht setzen will.
„Ich bin eigentlich schon noch so - nach der Saison Urlaub - getrimmt. Wenn es dann im Trainingslager losgeht, hat sich das wahrscheinlich ganz schnell erledigt“, betont er. Im malerischen Garten eines Spätbarock-Prachtbaus im Leipziger Stadtteil Gohlis dreht sich aber schon alles um die WM - und Werner ist der Star.
Vier wichtige Spiele in der Liga noch mit RB, dann kann und muss er auf WM-Modus schalten. Am 23. Mai beginnt die heiße Vorbereitungsphase mit dem Trainingslager der Nationalmannschaft in Eppan in Südtirol. Angst, sich ausgerechnet jetzt womöglich zu verletzen, hat der Angreifer nicht.
„Wenn man mit so einer Einstellung ins Spiel oder Training geht, dann könnte man aufhören. Dann könnte ich mich bis zur WM daheim einschließen und nicht mehr aus meinem Zimmer kommen. Da kann es aber auch passieren, dass dir die Decke auf den Kopf fällt“, sagt Werner, dessen Start in der Nationalmannschaft gleich mit einer Verletzung begonnen hatte. Bei seinem Debüt im März 2017 gegen England hatte er sich einen Muskelfaserriss zugezogen.
Im darauffolgenden Sommer war Werner, der zuvor schon sämtliche Junioren-Mannschaften des DFB durchlaufen hatte, maßgeblich am Gewinn des Confed Cups durch die DFB-Elf beteiligt und bekam den Goldenen Schuh als Torschützenkönig. In bisher zwölf Einsätzen in der Nationalmannschaft erzielte Werner sieben Tore. Längst gilt der antrittsstarke und geradlinige Angreifer als der neue Miroslav Klose im Sturm des Weltmeisters. Knapp zwei Monate vor seiner WM-Premiere sagt Werner: „Es ist hoffentlich die erste von vielen.“