Beim Spiel Serbien - Schweiz Souveräner erster Auftritt von Referee Brych
Kaliningrad (dpa) - Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych hat bei seinem ersten Einsatz während der Fußball-WM in Russland eine souveräne Leistung abgeliefert.
Beim 2:1 der Schweiz gegen Serbien im brisanten und ruppig geführten Vorrundenduell am Freitagabend zeigte der 42 Jahre alte Münchner fünf Gelbe Karten und leistete sich keinen groben Patzer. Vor allem die Serben, die vier Verwarnungen kassierten, stiegen mehrfach überhart gegen ihre Gegner ein. Das unterlegene Team beklagte zudem heftig, dass Brych nach gut einer Stunde nach einem Halten gegen Stürmer Aleksandar Mitrovic nicht auf Foulelfmeter entschied. „Er war wirklich gut“, analysierte der Schweizer Ex-Referee Urs Meier im ZDF die Leistung von Brych. „Er war sehr ruhig, sehr souverän.“
Brych hatte sich mit seinen Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp bis zum neunten Turniertag gedulden müssen, darf sich aber nun Hoffnungen auf weitere Auftritte machen. Bei seiner Premieren-WM vor vier Jahren in Brasilien leitete er insgesamt zwei Vorrundenspiele.
„Brych ist für dieses Spiel der absolut richtige Mann“, sagte Meier vor dem Anpfiff über die Ansetzung. „Wenn man hier einen Asiaten oder einen Südamerikaner einsetzt, wäre das schlecht.“ Das Duell war wegen albanischer Wurzeln mehrerer Schweizer politisch aufgeladen.
Früh versuchte Aleksandar Mitrovic einen Elfmeter rauszuholen. Auch nach dem Klammern durch zwei Schweizer protestierte Serbiens Stürmer vergeblich. Sergej Milinkovic-Savic, Luka Milivojevic, Nemanja Matic und Mitrovic sowie der Schweizer Xherdan Shaqiri sahen Gelb. Felix Zwayer und Bastian Dankert als Video-Assistenten mussten nicht sichtbar eingreifen.