Die WM-Teilnehmer Teamporträt: Brasilien
Moskau (dpa) - Kommt Neymar rechtzeitig zur WM in Form? Diese Frage überlagert Vieles im Umfeld der Seleção. „Ich denke, ich stehe jetzt vor meiner größten Herausforderung“, sagte er erst vor einigen Tagen.
Seit drei Monaten hat der 26-Jährige kein Spiel mehr bestritten.
Ob er am 17. Juni beim ersten WM-Spiel der Brasilianer gegen die Schweiz in der Startelf stehen kann, ist weiter unklar. Den riesigen Erwartungen im Land des Rekord-Weltmeisters kommt die Verletzung des besten Spielers der Seleção überhaupt nicht entgegen.
Alles andere als der Gewinn des sechsten WM-Titels wäre für die Brasilianer eine Enttäuschung. Noch immer belastet sie die schmachvolle 1:7-Niederlage im Halbfinale der Heim-WM vor vier Jahren gegen Deutschland. Wer sich in Brasilien schlecht fühlt, sagt noch heute in manchen Regionen, dass er sich „1:7 fühle“ - so sehr hat sich diese Niederlage in den Köpfen einiger Brasilianer festgesetzt. Nur der WM-Gewinn könnte sie stolz machen.
Wie kaum einer seiner Vorgänger setzt Nationalcoach Tite dafür auf das Kollektiv. Neymar gilt zwar trotz Ballkünstlern wie Philippe Coutinho oder Willian als der herausragende Spieler. Aber Tite verteilt die Verantwortung auf all seine Spieler - und diese Ausgeglichenheit ist die vielleicht größte Stärke des Mitfavoriten.
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