Im Blickpunkt von Real Torjäger-Duell zwischen Lewandowski und Mané

Moskau (dpa) - Sadio Mané hat das, was Robert Lewandowski wohl gerne hätte: ein Angebot von Real Madrid. Das wollen zumindest diverse Medien in Frankreich und Spanien erfahren haben.

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Wie auch immer die Personalplanungen des Champions-League-Siegers am Ende verlaufen, bei der Fußball-WM in Russland werden die Königlichen sicher genau hinschauen. Da trifft es sich ganz gut, dass die beiden Weltklasse-Torjäger im WM-Gruppenspiel zwischen Senegal und Polen am Dienstag in Moskau aufeinandertreffen.

In den vergangenen Jahren verging eigentlich keine Transferperiode, in der Lewandowski nicht bei Real gehandelt worden war. Zuletzt soll das Interesse aber abgekühlt sein, wohl auch wegen der bescheidenen Auftritte des Stürmers im Champions-League-Halbfinale des FC Bayern München gegen Real. „Kein Kommentar“, heißt es im polnischen WM-Quartier zu den Wechselabsichten Lewandowskis. Darum kümmere sich sein Berater, der umtriebige Pini Zahavi. Und überhaupt: Das Veto der Bayern steht. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge will weiterhin jede Wette eingehen, dass Lewandowski auch in der nächsten Saison in München spielt.

Wie die Wetten in Sachen Mané aussehen, ist womöglich auch eine Frage des Geldes. Abgeneigt scheint der Senegalese nicht zu sein. „Ich bin glücklich beim FC Liverpool“, sagt der pfeilschnelle Angreifer und schiebt hinterher: „Im Fußball weiß man nie, was passiert. Ich möchte Trophäen gewinnen, vor allem die Champions League.“ Ein Treuebekenntnis hört sich anders an.

Einen Eindruck über die Stärken Manés konnte Real bereits beim 3:1 im Königsklassen-Finale von Kiew gegen die Reds gewinnen. Der 26-Jährige lieferte eine starke Vorstellung ab und erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. „Er ist ein einzigartiger Spieler, er ist unberechnbar, man kann ihn nicht stoppen“, schwärmte Senegals Trainer Aliou Cissé über seinen Topstar. „Er gehört jetzt bereits zu den besten Spielern der Welt.“

Unter Jürgen Klopp entwickelte sich Mané bei Liverpool in den vergangenen zwei Jahren zu einem Ausnahme-Angreifer, sein Marktwert ist längst im dreistelligen Millionenbereich angelangt. Dazu trugen auch seine 20 Pflichtspieltore in der vergangenen Saison bei.

Tore sind auch das Markenzeichen von Lewandowski. Zum dritten Mal wurde er Torschützenkönig in der Bundesliga, bei Polen ist er ohnehin Rekordschütze, und in der WM-Qualifikation war er mit 16 Toren treffsicherster Spieler. „Lewandowski ist ein wichtiger Spieler, der Star, ein exzellenter Kapitän“, sagte Polens Coach Adam Nawalka am Montagabend. „Seine Karriere ist beispielhaft für andere Spieler.“

Doch die Diskussion, dass er kein Mann für die entscheidenden Spiele sei, wird Lewandowski womöglich auch in Russland begleiten. Schon bei der EM 2016 war ihm nur ein Tor gelungen. „Ich habe immer Hunger“, sagt der 29-Jährige vor dem ersten Auftritt, nachdem er sich mit drei Toren in zwei Testspielen warm geschossen hatte.

Und Mané? Der betritt mit Senegal Neuland. Erstmals seit 2002 sind die Löwen von Teranga wieder bei der WM dabei. „Polen, Japan, Kolumbien - eine schwere Gruppe“, sagt der Stürmer und fügt hinzu: „Aber wir können es schaffen, wir haben einen guten Teamgeist.“

Dafür braucht Senegal Tore - von Mané, dem unumschränkten Star wie Lewandowski auf der Gegenseite. Klappt es in Russland, klappt es vielleicht auch mit Real.