Stürmerstar verletzt Uruguay bangt um Cavani - Suárez: Drücken die Daumen

Sotschi (dpa) - Tief in der Nacht humpelte Uruguays verletzter Fußball-Held Edinson Cavani ins Mannschaftshotel in Sotschi, da vergaß er beim begeisternden Empfang durch hunderte Fans für einen Moment die Schmerzen.

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„Edi, Edi, Edi!“, brüllten die vom Viertelfinaleinzug euphorisierten Anhänger immer wieder den Namen des Matchwinners beim 2:1 (1:0)-Sieg der Himmelblauen im WM-Achtelfinale über Europameister Portugal. Cavani winkte lächelnd in die jubelnde Menge, dann verschwand der Doppeltorschütze auf seinem Zimmer.

„Ich bin unendlich glücklich und sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Das ist wirklich toll. Es ist unglaublich beeindruckend und es rührt mich zutiefst, was hier passiert ist. Das haut mich um“, gab Cavani zu. „Aber jetzt geht es weiter. Wir sehen, dass das Ganze jetzt läuft und müssen diesen Traum weiterleben. Wir glauben, dass wir bis zum Schluss durchhalten können.“

Ob der Topstürmer vom französischen Meister Paris Saint-Germain im Viertelfinale gegen Vize-Europameister Frankreich um seinen Vereinskollegen Kylian Mbappé dabei mithelfen kann, ist allerdings fraglich. Direkt nach dem Duell mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo, das Cavani klar für sich entschied, begann nämlich das große Bangen um den 31-Jährigen.

„Wir alle hoffen und drücken die Daumen, dass er sich so schnell wie möglich erholt. Edi ist sehr wichtig für die Mannschaft“, sagte sein kongenialer Sturm-Partner Luis Suárez. Auch Uruguays Trainer Oscar Tabarez bleibt vor dem Duell mit den Franzosen nur die Hoffnung. Er mache sich Sorgen, da nicht viel Zeit bleibe, sagte der 71-Jährige. „Es ist noch unklar, wie ernst es ist“.

Gestützt von Ronaldo und unter dem Applaus der Zuschauer war Cavani in der 74. Minute vom Feld gehumpelt. Wade, Knie, Schienbein - den genauen Ort der Schmerzen konnte er zunächst selbst nicht so genau lokalisieren. „Ich habe einen Schlag abbekommen“, berichtete er.

Sollte Cavani ausfallen, wäre das für die Südamerikaner ein herber Verlust. „Das würde einiges verändern“, orakelte Frankreichs Torjäger Antoine Griezmann. Cavani sei von seiner Art „der beste Stürmer. Er arbeitet für die Mannschaft, gibt Anweisungen und braucht vor dem Tor nicht viele Möglichkeiten.“

Cavani, der Unersetzliche? Das Offensivspiel Uruguays lässt sich auf zwei Namen reduzieren: Suárez und Cavani. Beim frühen 1:0 in der 7. Minute hatte Cavani zunächst das Spiel mit einem langen Querpass auf Suárez verlagert. Dieser flankte anschließend in den Strafraum, wo Cavani den Ball zur Führung ins Tor köpfte. Beim spielentscheidenden 2:1 schlenzte der Matchwinner den Ball dann herrlich ins lange Eck. „„Die drei C des Sieges: Clase, Corazón und Cavani (Klasse, Herz und Cavani)“, titelte die Zeitung „El Observador“ begeistert.

„Wir haben gesehen, wie wichtig er für die Mannschaft ist“, lobte auch Sturmpartner Suárez. „Er gibt immer alles.“ Mögliche Alternativen zu Cavani wären Giorgian De Arrascaeta, Cristhian Stuani oder Maximiliano Gomez. Die allerdings dürften der französischen Abwehr eher weniger Angst machen.