Kein Achtelfinal-Einsatz Zähes Warten für Brych bei der WM in Russland
Moskau (dpa) - Der Traum vom Endspiel der Fußball-WM wird für Felix Brych zur Hängepartie. Das Achtelfinale beim Turnier in Russland findet ohne den deutschen Top-Schiedsrichter statt. Der Münchner wurde vom Weltverband FIFA auch für die letzten Partien der ersten K.o.-Runde nicht berücksichtigt.
Obwohl Brych bei seiner zweiten WM bislang erst auf einen mageren Vorrunden-Einsatz im brisanten Duell der Schweiz gegen Serbien kommt, darf er noch auf weitere hochkarätige Einsätze hoffen. Der Welt-Schiedsrichter des Jahres 2017 befindet sich weiterhin in Russland, trainiert dort in Moskau wie auch seine Assistenten Mark Borsch und Stefan Lupp regelmäßig mit seinen Kollegen.
Bislang wurde bis auf die Unparteiischen, die als Ersatzmänner in der Vorrunde an den vier WM-Standorten fungierten, an denen kein K.o.-Rundenspiel stattfindet, noch kein Schiedsrichter nach Hause geschickt. Das bestätigte die FIFA am Sonntag auf Anfrage.
Dennoch dürfen bislang nur die Kollegen von Brych bei den entscheidenden Spielen ran. Der Slowene Damir Skomina erhält nach Kolumbien gegen Japan (1:2) und England gegen Belgien (0:1) beim Spiel von Schweden gegen Schweiz am Dienstag bereits den dritten Einsatz. Auch der Amerikaner Mark Geiger, der das deutsche 0:2 gegen Südkorea pfiff, darf beim Duell von England mit Kolumbien das dritte Mal ran.
Brych muss nun mindestens bis zu den ersten Viertelfinals am Freitag warten, bis er auf Rang zwei der WM-Rangliste deutscher Schiedsrichter aufsteigen kann. Mit drei Einsätzen liegt er bislang noch hinter Spitzenreiter Markus Merk, der bei der Weltmeiterschaften 2002 und 2006 fünfmal aktiv war. Siegfried Kirschen war 1986 und 1990 viermal hauptverantwortlich - und leitete als bislang letzter Deutscher vor 32 Jahren eine WM-Partie in der Runde der besten acht Teams.
Dass Brych nun im Achtelfinale nur zuschauen durfte, muss allerdings noch kein schlechtes Omen für ein mögliches Finale sein. Ein Einsatz im Viertelfinale würde die Berufung für das Endspiel nicht ausschließen: Erst vor vier Jahren wusste der Italiener Nicola Rizzoli in der Runde der besten Acht zu überzeugen - und durfte prompt das große Duell von Deutschland gegen Argentinien leiten.