Vokuhila-Rock bis Sofa-Pop: Fußballhymnen hausgemacht
Stuttgart (dpa) - Nicht nur Pitbull und Jennifer Lopez besingen in diesem Jahr die WM in Brasilien. Auf dem Videoportal YouTube sammeln Nutzer Klicks für ihre ganz persönlichen Hymnen.
Ob in „Allemann für Alemanha“ oder „Copacabana“ - in jedem Song aus jeder Sparte wird der Meistertitel beschworen. Die YouTube-WM-Hymnen im Überblick:
VOKUHILA-ROCK: Am Pfosten wird ein Bier gezischt, in der Provinz auf dem Bolzplatz gekickt: Bestechend einfach und herrlich redundant rocken die Pöhler zur Melodie von „We're Not Gonna Take It“ von Hard-Rock-Band Twisted Sister ihr „Allemann für Alemanha“. Die vier Jungs mit Vokuhila-Perücken und Retro-Trikots sind überzeugt: „Mit Leidenschaft, Moral und Mut, so klappt es auch am Zuckerhut.“
DRAMA-METAL: Feiernde Massen und wehende Deutschlandflaggen, Klose, der ein Tor schießt - emotionaler könnte das Video zu „Auf Wiedersehen“ kaum sein. Harte Gitarrenriffs leiten ins Lied ein, auf jeden Vers folgt Jubel. „Wir wollen Tränen sehen“, singt der Frontmann von Secret Discovery. „Nur wer sein Herzblut dafür gibt, kann auch durch's Feuer gehen.“ Ein YouTube-Nutzer befindet: „Das Video ist größtenteils Müll. Aber der Song ist richtig geil!“
SOFA-POP: Zur WM wird es ja hoffentlich warm genug sein, um draußen zu feiern. Die Hamburger Band Phrasenmäher verfolgen im Video zu „Unser Jahr“ mit ihren Freunden allerdings noch ein Turnier vom Sofa aus. Sänger Jannis Kaffka und seine Jungs besingen „Rudi V. und Beckenbau (er)“ und fragen: „Wieso immer Italien? Auch wir haben schönes Haar“. Das sieht man auf den Fußballkarten vergangener Jahre. Doch der Band geht's auch ums Jetzt: „Neuer, Özil, Lahm und Klose, das wird unser Jahr!“
PALMEN-LATIN: Was gibt es schöneres als Party unter Palmen? Wo auch immer das Duo Knalltrauma den Urwald in seiner Nachbarschaft gefunden haben mag - das Video könnten die Beiden glatt in Brasilien gedreht haben. Und da trällern sie, die Hawaii-Ketten um den Hals geworfen, mal auf Englisch, mal auf Deutsch „We're Coming Home From Brasilia“. Ist die WM denn schon vorbei?
RETRO-TRASH: „Wir werden Weltmeister“, das steht für Perti Beckenpower fest. Mit Gold umrandeter Brille auf der Nase sitzt er vor einer himmelblauen Wand, holt mal die Gitarre, dann wieder die Trommel raus. In seinen Versen rattert er Spielernamen runter, während eine Frau im Hintergrund mit „Copa-Copa-Ca-Copa Copa-Copa-Cabana“ den Rhythmus vorgibt. Viel mehr will uns Beckenpower nicht sagen. Aber mehr muss ja auch nicht sein.