Von Lloris bis Griezmann: Frankreichs Startelf

Rio de Janeiro (dpa) - Ein leiser Torwart, ein geläuterter Bad Boy und ein Ersatzmann für Franck Ribéry, den bis vor kurzem noch kaum jemand kannte. Die voraussichtliche Startelf von Deutschlands WM-Viertelfinal-Gegner Frankreich im Kurzporträt:

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HugoLloris: Der Torwart ist ein leiser Kapitän, der seine Mitspieler durch vorbildhaftes Verhalten zu führen versucht. Bei Fans und Medien ist er nicht unumstritten. Bei Tottenham Hotspur war der 27-Jährige in der abgelaufenen Saison einer der meistbezwungenen Keeper der Premier League.

MathieuDebuchy: Der rechte Außenverteidiger ist einer der unauffälligsten, aber zuverlässigsten Spieler der Les Bleus. Grobe Fehler unterlaufen dem 28-Jährigen kaum.

RaphaelVarane: Neben Paul Pogba gilt der 21-Jährige als das größte Talent des französischen Fußballs und als künftiger Weltstar. Für den portugiesischen Trainer José Mourinho ist der 1,91-Meter-Mann schon jetzt der „beste Innenverteidiger der Welt“.

MamadouSakho: Frankreich hat es in erster Linie dem Liverpool-Profi zu verdanken, dass man in Brasilien überhaupt mitspielen darf. Im Playoff gegen die Ukraine erzielte der 24-jährige Vizekapitän nach der 0:2-Hinspielpleite in Paris beim Rückspiel (3:0) zwei Tore.

PatriceÉvra: Der linke Außenverteidiger von Man United verlor die Kapitänsbinde nach der Chaos-WM 2010 in Südafrika, wo er einen Trainingsstreik anführte. Vom FFF-Verband wurde der Bad Boy nach der WM für fünf Länderspiele gesperrt. In Brasilien ist der 33-Jährige aber weiter unumstrittener Chef unter den Spielern.

PaulPogba: Der Marktwert des 21-jährigen Stars von Juventus wird bereits auf rund 50 Millionen Euro geschätzt. Er verkörpert den modernen Fußballer, der - wie Trainer Didier Deschamps sagte - „alles kann“. „Krake Paul“, wie Pogba wegen der langen Beine gerufen wird, muss allerdings sein hitziges Temperament unter Kontrolle bringen.

YohanCabaye: Eine großartige Spielübersicht zeichnet den ruhenden Pol im Mittelfeld der Franzosen aus. Der 28-Jährige von Paris Saint Germain ist zudem für die Gegner aufgrund seiner Schusskraft gefährlich.

BlaiseMatuidi: Er rennt und rennt und rennt. Dem Mittelfeldmotor der Équipe Tricolore und von Paris Saint Germain scheint nie die Luft auszugehen. Nach dem 5:2 über die Schweiz scherzte Deschamps: „Blaise wollte in unser Quartier in Ribeirão Preto zurücklaufen, anstatt den Flieger zu nehmen.“

MathieuValbuena: Frankreichs „Le petit Vélo“ (das kleine Fahrrad) rollt in Brasilien immer schneller. Wegen seiner Körpergröße von nur 1,66 Meter oft unterschätzt, mausert sich der Filigrantechniker in Brasilien als Spielmacher zu einem der wichtigsten Akteure der „Les Bleus“. Dabei kickte der 29-Jährige von Olympique Marseille mit 22 noch im Amateurbereich. Valbuena sei „unverzichtbar“, sagt Deschamps.

Karim Benzema: Dass er vor den Länderspielen die Nationalhymne nicht mitsingt, brachte dem Sohn algerischer Einwanderer viel Kritik ein. Zu allem übel war er im Nationaltrikot 1217 Minuten ohne Tor geblieben. Nach einer sehr guten Saison bei Real Madrid gelang dem 26-Jährigen in Brasilien aber auch in der Nationalelf der Durchbruch.

AntoineGriezmann: Noch vor wenigen Monaten war der Flügelflitzer, der seit dem 13. Lebensjahr für San Sebastián in Spanien spielt, in seiner Heimat weitgehend unbekannt. Nach ein paar sehr ansprechenden Leistungen wird der 23-Jährige von Fans und Medien als „neuer Franck Ribery“ gefeiert.