Vorbereitung Geheimsache - Keine Experimente bei Argentinien
Belo Horizonte (dpa) - Argentinien setzt auch vor dem K.o.-Duell mit den „Roten Teufeln“ auf Bewährtes: Schotten dicht vor der Abreise zum Showdown in Brasília hieß die Devise. Dennoch scheint das Rätselraten um die Startaufstellung gegen den Geheimfavoriten Belgien um eine Spekulation ärmer.
Coach Alejandro Sabella bereitete José Basanta mit 1:1-Duellen auf seinen Einsatz in der Abwehr der „Albiceleste“ vor, wie die Zeitung „Olé“ berichtete. Einiges deutete daraufhin, dass Sabella gegen die Mannschaft seines Kollegen Marc Wilmots keine großen personellen Experimente unternimmt. Der ehemalige Bayern-Profi Martin Demichelis wird wohl trotz anfänglicher argentinischer Medien-Spekulationen nicht sein (Start)-Debüt bei der WM in Brasilien geben.
Fakt ist zwar: Sabella muss seine Startformation notgedrungen ändern. Nach zwei Gelben Karten ist der bislang überzeugende Linksverteidiger und einzige argentinische Torschütze neben Lionel Messi (4) und Ángel di María (1), Marcos Rojo zum Zuschauen verdammt. In der Partie gegen die Schweiz (1:0 nach Verlängerung) hatte Sabella aber bereits José Basanta vom FC Monterrey für ihn gebracht.
Für den 30-Jährigen wäre es allerdings die erste WM-Partie von Beginn an, international ist er unerfahren. Er könnte zudem auf Kevin De Bruyne treffen - und der Profi vom VfL Wolfsburg ist mittlerweile richtig in Schwung. Beim Achtelfinalsieg über die USA krönte der 23-Jährige seine starke Vorstellung mit einem Tor.
Deutlich mehr Erfahrung hätte Demichelis vorzuweisen. Er war schon bei der WM 2010 für Argentinien im Einsatz, er spielte international auf höchstem Niveau mit dem FC Bayern und wurde mit Manchester City in der vergangenen Saison Meister in der Premier League.
Nach ersten Darstellungen der Zeitungen „Olé“ und „La Nacion“ könnte Demichelis anstelle von Federico Fernández oder des defensiven Mittelfeldspielers Fernando Gago in die Startelf rücken. Das würde bedeuten, dass Sabella die Abwehr gegen die Belgier noch mehr stärken würde.
Bislang zeichnete sich Sabella aber nicht durch große Umstellungen der Mannschaft um Superstar und Kapitän Lionel Messi aus. Nach einer taktischen Änderung von einem 5-3-2- auf ein 4-3-3-System in der Halbzeit des Auftaktspiels gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) wechselte er seine Startaufstellung nur notgedrungen, nachdem sich Angreifer Sergio Agüero gegen Nigeria verletzt hatte und für das Schweiz-Spiel ausfiel.
Der Angreifer und Vereinskollege von Demichelis trainierte aber zuletzt wieder auf dem Platz, bei einem Übungsspiel kam er zum Einsatz. Vermutlich wird Sabella auch im Sturm nicht allzuviel ändern. Obwohl Gonzalo Higuaín bislang weit von seiner Topform entfernt war, hielt er an dem Mittelstürmer vom SSC Neapel fest.
Spekuliert wird allerdings, ob Agüero-Ersatz Ezequiel Lavezzi wieder von Beginn an ran darf. Die Alternative wäre Rodrigo Palacio, der nach seiner Einwechslung gegen die Schweiz neuen Schwung in die Mannschaft brachte. Genau das könnte allerdings auch gegen die Belgier helfen, die alle ihre vier Siege in vier Spielen erst in der Schlussphase perfekt machten.