Wieder Pfiffe gegen Özil - Löw steht zum Künstler
Mönchengladbach (dpa) - Schon wieder gab es Pfiffe für Mesut Özil. Der Kredit des Fußball-Künstlers bei etlichen deutschen Fans scheint aufgebraucht. Wie schon beim 1:0 Anfang März gegen Chile bekundeten die Fans auch beim 2:2 gegen Kamerun ihr Missfallen mit dem Spielmacher bei dessen Auswechslung.
„Ich verstehe das nicht, da sollen die Leute nicht ins Stadion kommen“, rügte Teamkollege Jérome Boateng das Publikum in Mönchengladbach. Joachim Löw steht kurz vor dem WM-Start weiter treu zu seinem sensiblen Regisseur, der nach einer sehr mäßigen Saison beim FC Arsenal weiter Form und Leichtigkeit sucht. „Auch er wird sich steigern bis zum ersten WM-Spiel“, versicherte der Bundestrainer mit Blick auf den Auftakt gegen Portugal am 16. Juni.
Es passte ins Bild, dass die deutsche Elf den 0:1-Rückstand kurz nach der Auswechslung von Özil in eine 2:1-Führung verwandeln konnte. „Mesut Özil hatte nicht seinen besten Tag. Ihm sind Fehler unterlaufen, die er in der Regel nicht macht“, räumte sogar Löw ein.
Es begann mit einer vergebenen Großchance in der 1. Minute. Von derartigen Negativszenen erholt sich der 25-Jährige zu oft nicht. Löw setzt unverdrossen auf Özil und dessen „gute Lösungen“ im Offensivspiel der DFB-Elf: „Auch das werden wir hinbekommen.“