WM-Titel durch Zahlen belegt: Deutsche fast überall top

Rio de Janeiro (dpa) - Diese Zahlen lügen nicht. Der WM-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erscheint bei einem Blick in die taktischen und spieltechnischen Statistiken des Weltverbandes fast logisch.

Keiner lief so viel, keiner passte so gut und keiner schoss so viele Tore wie die DFB-Auswahl bei ihrem Triumphzug am Zuckerhut. Eine Auswahl an individuellen wie kollektiven Spitzenwerten aus 32 Turniertagen:

Der Dauerläufer: Keiner rannte so viel wie Thomas Müller. Der Bayern-Angreifer wurde mit dem silbernen Ball als zweitbester Spieler des Turniers hinter Lionel Messi gekürt. Mit 83,957 Kilometern absolvierte Müller fast einen doppelten Marathon. Toni Kroos folgt auf Platz zwei mit 82,6 Kilometern.

Der Passgeber: Ob auf der Sechserposition oder als rechter Verteidiger, Philipp Lahm spielte die meisten Pässe im ganzen Turnier. 651 Pässe gespielt, 562 davon kamen an. Auf Platz zwei auch hier Teamkollege Kroos mit 633 Pässen, von denen 537 beim Mitspieler landeten.

Die Passgeber: 5084 Pässe gespielt, 4157 zum Mitspieler gebracht. 82 Prozent der deutschen Abspiele landeten beim Mannschaftskollegen - WM-Spitzenwert für alle Teams, die die Vorrunde überstanden. Der früh gescheiterte Ex-Weltmeister Spanien kommt auf die gleiche Prozentquote, aber in drei Spielen nur auf 2071 Pässe.

Die Tormaschine: Nur ein Treffer fehlte Thomas Müller, um ein bislang einmaliges Kunststück zu schaffen, den Titel als bester WM-Torjäger zu verteidigen. Fünf Tore reichten hinter James Rodriguez für Platz zwei. Zehn WM-Tore insgesamt heben ihn auf eine Stufe mit 54er-Weltmeister Helmut Rahn. Rekordmann Miroslav Klose hat 16 Tore.

Die Tormaschinen: 18 Tore erzielte die DFB-Auswahl. So viele wie kein anderes Team. Die Niederlande folgen mit 15 Toren auf Platz zwei. Der geschlagene WM-Gastgeber Brasilien brachte es auf elf Tore, Finalgegner Argentinien nur auf acht. Damit erzielte die DFB-Auswahl ein Tor mehr als England in vier Turnieren seit 2002 zusammen.

Der Paradenmann: Keiner hechtete so oft hinter einem Ball her - und das mit Erfolg wie Manuel Neuer. 25 Paraden, dazu neun erfolgreiche Ausflüge aus seinem Tor sind absoluter Spitzenwert. Der Lohn: Der Goldene Handschuh als bester Schlussmann - in einer Reihe mit Oliver Kahn (2002), Gianluigi Buffon (2006) und Iker Casillas (2010).

Die Abräumer: Niemand verteidigte so konsequent wie die DFB-Auswahl. 88 Mal wurde der Ball aus der Gefahrenzone gebracht. 85 Prozent aller Angriffsversuche der Gegner wurden so vereitelt. Allerdings gibt es einige Teams mit einer besseren Prozentquote - wie Kroaten und Belgier - die waren aber am Finalwochenende längst zu Hause.