Die Neuen beim WSV Auf Semir Saric ruhen beim Wuppertaler SV große Erwartungen

Wuppertal · Nach einem Jahr in Offenbach ist der torgefährliche Mittelfeldspieler zurück beim WSV und soll hier jetzt mehr Verantwortung tragen.

Teambuilding war für Saric (l.) & Co. am Mittwoch auf dem Klettersteig an der Müngstener Brücke angesagt.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Teambuilding war am Mittwochnachmittag bei Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV angesagt. Statt Training mit dem Ball gab es eine Klettertour mit Seil auf dem Müngstener Brückensteig. „Wichtig ist, dass man als Mannschaft funktioniert, um seine Ziele erreichen zu können“, weiß Semir Saric, der als einer der vielen Neuen im Team eigentlich schon ein alter Bekannter ist. Viereinhalb Jahre hat der offensive Mittelfeldspieler schon beim WSV gespielt, ehe er sich im vergangenen Sommer für einen Wechsel zu den Offenbacher Kickers entschied, die in der Regionalliga Südwest ebenso hohe Ziele verfolgen, wie der WSV im Westen. Nach nur einem Jahr ist er nun zurück, spielt in den Plänen von Trainer Hüzeyfe Dogan und dem Sportlichen Leiter Gaetano Manno eine wichtige Rolle als torgefährlicher Antreiber und Vorlagengeber. Dass Manno auf die Frage, von welchem der Zugänge er denn am meisten erwarte, den Namen von Saric nannte, nimmt der als positiven Druck wahr. „Für mich ist das schön, zu hören, ich mag diesen Druck“, sagt der 25-Jährige, der inzwischen auf fast sieben Jahre Regionalliga-Erfahrung zurückblicken kann, seit er im Januar 2018 von seinem Jugendverein SC Paderborn, wo er bereits mit einem Profivertrag ausgestattet war, an die Wupper wechselte.

Für den WSV war es jetzt ein Kraftakt gewesen, ihn zurückzuholen und nur mit finanzieller Hilfe von Hauptsponsor Friedhelm Runge zu bewerkstelligen. Warum sich Saric entschlossen hat, seinen laufenden Vertrag in Offenbach aufzulösen? „Der WSV hat sich sehr um mich bemüht, und ich bin als inzwischen erfahrener Spieler bereit, hier mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagt der. Diesen Anspruch muss er nun untermauern. Seine Laufstärke und seine technischen Fähigkeiten sind dabei unbestritten.

Semir Saric als Passgeber beim ersten Testspiel bei Fortuna Köln.

Foto: OttoKrschak/OTTO KRSCHAK

Das Wort Aufstieg möchte Semir Saric zunächst nicht in den Mund nehmen, auch wenn das natürlich das Ziel jedes Spielers sei. „In Offenbach ist das auch nach außen offen kommuniziert worden, wir haben es aber nicht so richtig hingekriegt“, begründet er seine Zurückhaltung. Am Ende hieß es für den OFC nur Platz sieben, 17 Punkte hinter Meister Ulm. Vier Trainerwechsel während der Saison bei drei verschiedenen Trainern waren da sicher nicht förderlich. „Es ist nicht leicht, sich immer wieder darauf einzustellen“, so Saric. Er stand zwar in fast allen Spielen auf dem Platz, spielte aber mal von Anfang an, mal als Einwechselspieler. „Das ist auch anderen Spielern so gegangen. Trotzdem war es ein schönes Jahr, und ich glaube, es hat mich stärker gemacht“, sagt er, fühlt sich gleichzeitig weiter so fit wie mit 18. Im Vergleich zur Regionalliga Südwest werde in der West-Staffel mehr Wert auf das Spielerische gelegt, findet er, was ihm entgegenkommen sollte.

Persönliche Ziele? „Die habe ich, werde sie aber nicht nach außen tragen.“ Sieben Tore und zehn Vorlagen aus seiner zuvor letzten Saison beim WSV sind ein Maßstab, den er natürlich möglichst toppen möchte. Auf einen harten Konkurrenzkampf im Team sei er eingestellt. Jetzt freut sich Saric erstmal auf das Testspiel bei Zweitligist Paderborn am Samstag (12 Uhr, Nachwuchsleistungszentrum). „Da bin ich mit 15 Jahren hingezogen, habe im SCP-Internat gewohnt und bin dort auch zur Schule gegangen“, sagt er. Er ist gespannt auf das Wiedersehen mit einigen Freunden und natürlich den sportlichen Vergleich mit einem Topgegner. Der sei nötig, um Stärken und Schwächen gleichermaßen aufzudecken. Aktuell wohnt Saric wieder bei seinen Eltern in Holzwickede, möchte sich aber in Kürze etwas in der Nähe suchen, wenn seine Wohnung in Offenbach aufgelöst ist. Beim WSV fühlt er sich ohnehin heimisch.