Aufgalopp der jungen Wilden beim WSV
Mit 21 Spielern – davon 13 neuen – bestritt der Regionalligist den Trainingsauftakt.
Wuppertal. Sieben Wochen vor Beginn der Meisterschaft hat Neu-Regionalligist WuppertalerSV am Sonntag als erste Mannschaft der Liga das Training für die neue Saison wieder aufgenommen. Gut 200 neugierige Fans waren gekommen, um nach dem Abstieg das neue "Who is Who" des Wuppertaler Fußballs erstmals zu erleben. Wobei sich "Who ist Who" nicht mit großen Namen, sondern wörtlich übersetzen ließ.
Wer ist wer?, fragten sich die Kiebitze zunächst einmal, denn so viele neue Gesichter hat man bei einem Trainingsauftakt des WSV wohl noch nie gesehen. Bis auf Torwart Sascha Samulewicz, Stefan Lorenz, Björn Weikl und Daniel Keita Ruel ist schließlich niemand aus dem alten Kader mehr dabei. Hinzu kamen gestern die Stürmer Dominik Schröder und Florim Zenuni aus der U21 sowie Abwehrspieler Babacar M’Bengue aus der alten A-Jugend.
Trainer Michael Dämgen, der sich ebenfalls auf dem Feld einen ersten Eindruck seiner neuen Schäfchen verschaffen wollte, hatte absichtlich 22 Spieler eingeladen, um nach halbstündiger Ausdauerarbeit mit Ball auch gleich ein erstes Trainingsspiel zu veranstalten. Dabei war auch Nico Vanek, der für die noch freie Links-Position in der Vierer-Kette vorspielt. Der körperlich robuste 29-Jährige hat zuletzt drei Jahre für den holländischen Zweitligisten Fortuna Sittard gespielt. Ganz ging Dämgens Rechnung dennoch nicht auf, weil der eigentlich vorgesehenen Philipp Eisleben (alte A-Jugend) sich kurzfristig mit Muskelfaserriss abgemeldet hatte. So wurde es ein Spiel 11 gegen 10, und da ging es gleich ambitioniert zur Sache.
Auffällig, nicht nur wegen seiner Größe und der kurzen schwarzen Haarpracht, Marcel Großkreutz, der am Morgen als vorläufig letzter zum Kader gestoßen war. Der Ex-Dortmunder versuchte vor der Abwehr im Mittelfeld die Fäden nach vorne zu ziehen. Dass sein Team mit 1:0 gewann, lag allerdings an einer schönen Einzelaktion von Neu-Abwehrspieler Sebastian Zinke, der einen Flankenlauf startete und U21-Stürmer Dominik Schröder bediente, der genau richtig stand.
Auf der Gegenseite blieb der eigentliche A-Sturm mit Bekim Kastrati und dem leichtfüßigen Jerome Assauer trotz großer Laufbereitschaft noch ohne ganz große Torgefahr, zumal kaum brauchbare Bälle in der Spitze kamen.
"Man merkt, dass viele junge Spieler dabei sind, die immer vorwärts spielen wollen, statt den Ball mal anzuhalten", meinte Trainer Michael Dämgen, der mit der ersten Einheit aber sehr zufrieden war. Ein alter Hase, der natürlich von allen Kiebitzen erkannt wurde, stand ihm übrigens zur Seite: Thomas Richter. Der Ex-WSV-Manager fungierte als Co- und Torwarttrainer, eine Funktion, die er aller Voraussicht nach übernehmen wird, auch wenn der Vertrag noch fehlt.
Das hatten ihm (fast) alle anderen Spieler am Sonntag voraus. Welcher Unterschied zum vergangenen Jahr, als die ersten Einheiten fast komplett zum Vorspielen für Testkandidaten dienten. Da sind die neue jungen Wilden schon einen Schritt weiter.