Aufgalopp mit Unbekannten beim WSV
Fussball: Mit einer lockeren Trainingseinheit und sieben Testspielern ist der Wuppertaler SV in die 3.-Liga-Vorbereitung gestartet. Jan Hammes geht, Michael Lejan vermutlich auch.
Wuppertal. Als der Wuppertaler SV am Mittwoch als einer der ersten Drittligisten in die Saisonvorbereitung startete, da waren die rund 100 Kiebitze auf dem Sportplatz Uellendahl vor allem gespannt darauf, wer dort überhaupt auflaufen wird. Nach den vielen Abgängen, zu denen gestern auch noch Jan Hammes hinzu kam (er nahm das offenbar nicht allzu üppige Angebot des WSV nicht an), gab es tatsächlich nur noch etwa zehn bekannte Gesichter zu sehen.
Darunter war nicht Michel Lejan, den Trainer Uwe Fuchs fast abgeschrieben hat, selbst wenn es offiziell heißt, er habe über das WSV-Angebot noch nicht entschieden. Es wird spekuliert, dass Osnabrück an ihm interessiert ist.
So konzentriert sich Fuchs zunächst auf die Suche nach Kandidaten für die vielen noch freien Kaderplätze. Und die Zaungäste durften rätseln, wer von den gestern sieben Testspielern vielleicht in Frage kommt. "Wer ist denn die lange Nummer 4, der ist mir gleich aufgefallen", fragte am Rand Hartmut Ehlert, WSV-Fan mit Leib und Seele, den die Neugierde wie erstaunlich viele andere an den Uellendahl getrieben hatte.
Schließlich will man wissen, wie es mit dem WSV, der mit einem Mini-Etat den Klassenerhalt anstrebt, weitergeht. Die Nummer vier heißt Christian Schönwälder, hat zuletzt in der Bayernliga gespielt. Auf den dunkelhäutigen Spieler mit der Nummer drei achtet Fuchs besonders. Jose Valencia Murillo spielte zuletzt in der 2.Holländischen Liga beim FC Eindhoven und hat sogar Erstliga-Erfahrung (Tilburg). "Ein Mann für die linke Abwehrseite", sagt Fuchs. Ist das schon der Nachfolger für Lejan?
Ein bisschen Castingshow-Atmosphäre kommt jedenfalls auf. Die Testspieler dürfen erst einmal bis Samstag bleiben, sind so lange im Novotel einquartiert. Wer die Woche übersteht, kommt danach eine Runde weiter. Weitere Testspieler werden laufend erwartet.
Mit vier, fünf, die nicht vorspielen müssen, werde intensiv verhandelt, verrät Fuchs, der mit den begrenzten finanziellen Mitteln zunächst die Mittelachse stärken (ein Innenverteidiger, ein spielstarker Mittelfeldspieler und ein Stürmer) und dann sehen will, was noch möglich ist. Schließlich muss der WSV auch die laufenden Verträge mit Björn Weikl und Nermin Celicovic erfüllen, denen zwar die Freigabe erteilt wurde, die aber weiter die Gelegenheit haben, sich im Training erneut anzubieten.
Nach 75 Minuten ist der erste Aufgalopp, der für seine Stammspieler nur zum lockeren Warmspielen dient, beendet. Für die geht es erst ab Montag mit Leistungsdiagnostik und den Fuchs’schen Intensiv-Einheiten in die Vollen. "Bis dahin wird sich noch einiges im Kader geklärt haben, vorher macht das keinen Sinn", sagt der Coach.