Wuppertaler SV Davide Leikauf sagt dem WSV leise Servus
Der dienstälteste WSV-Spieler Davide Leikauf löst wegen zu großer Belastung seinen Vertrag zum Winter auf.
Wuppertal. Dass den WSV im Winter Spieler verlassen, die nicht so zurechtkommen, war in den vergangenen Spielzeiten nichts Ungewöhnliches. Dieser Abschied ist aber doch etwas ganz Besonderes: Mit Davide Leikauf hat der aktuell dienstälteste WSV-Spieler die Sportliche Leitung um vorzeitige auf Vertragsauflösung gebeten. „Das fällt mir sicherlich sehr schwer, aber für den Kopf und den Köper ist es unheimlich schwer Beruf, Familie und den Fußball beim WSV unter einen Hut zu bringen“, begründet der 27-jährige Allrounder seine Entscheidung.
Der Wuppertaler spielte schon in der U 19 des WSV, machte unter dem damaligen Trainer Uwe Fuchs sogar sieben Drittliga-Spiele und kehrte nach einem einjährigen Abstecher zu Düsseldorfs U 23 2012 zum WSV zurück. Für den machte er seitdem 121 Oberligaspiele (25 Tore) und 22 Regionalliga-Spiele. In bester Erinnerung ist noch sein schlitzohriger Treffer zum 3:1 beim Sieg bei Rot-Weiss Essen zu Beginn dieser Spielzeit.
Dass er in den vergangenen zwei Spielzeiten immer wieder unter Verletzungen litt, führt der Vollblutfußballer, der das Potenzial für die Stammelf mitbringt, auch auf die Doppelbelastung zurück. „Ich gehe morgens um sechs Uhr aus dem Haus, habe um 17 Uhr Schluss und eile dann gleich zum Training, dass um 17 Uhr beginnt“, sagt der Deutsch-Italiener, der in einem Autohaus auf Lichtscheid arbeitet. Das lasse ihm auch kaum Zeit für seinen Sohn Nilo, der in diesem Jahr geboren wurde. Auch mit Rücksicht auf seine Familie habe er die jetzige Entscheidung getroffen. Ob er vielleicht woanders, wo es sich mit Trainingszeiten und Trainingsbelastung leichter vereinbaren lasse, wieder die Fußballschuhe schnüren könnte, lässt Leikauf noch offen. In Cronenberg und Vohwinkel etwa hat er viele Bekannte und dürfte für beide Oberligisten ein sehr interessanter Spieler sein.
„Wir hätten Davide gerne behalten, haben aber seinem Wunsch entsprochen“, sagt WSV-Sportvorstand Manuel Bölstler. „Der Fall zeigt uns auch, wo wir in der Liga stehen und was uns im Weg liegt, wenn man nicht im Vollprofitum angekommen ist.“ gh