Regionalliga West WSV und KFC könnten von der Reform der Regionalliga profitieren

DFB-Präsident Reinhard Grindel sprach am Montag dafür aus, den Meistern der Regionalligen West und Südwest die Aufstiegsspiele zu ersparen.

Die Motivation aufzusteigen, ist sowohl beim WSV als auch beim KFC vorhanden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertal/Krefeld. Als „Friedhof der Traditionsvereine“ werden die fünf Fußball-Regionalligen von Spöttern bezeichnet. Während sich in den Profiligen fußballhistorische Leichtgewichte wie Hoffenheim, Ingolstadt, Wiesbaden-Wehen, Heidenheim, Großaspach oder Sandhausen etabliert haben, kommen Traditionsclubs wie Kickers Offenbach, Waldhof Mannheim, Rot-Weiss Essen, der KFC Uerdingen oder auch der Wuppertaler SV trotz zum Teil immenser wirtschaftlicher Klimmzüge aus der Viertklassigkeit bisher nicht mehr heraus.

Ein Grund dafür ist, dass fünf Regionalligameister nur drei Aufsteiger in die 3. Liga stellen. Das soll beim DFB-Bundestag am 8. Dezember auf vier Aufsteiger geändert werden. Der Fußball-Westen mit dem KFC und WSV könnte einer der Gewinner der Regionalliga-Reform sein.

Bei einer Informationsveranstaltung des DFB vor Delegierten des Westdeutschen Fußballverbandes in Duisburg sprach sich DFB-Präsident Reinhard Grindel am Montag dafür aus, den Meistern der Regionalligen West und Südwest die Aufstiegsspiele zu ersparen. Westen und Südwesten weisen deutlich mehr spielende Teams auf als der Norden, der Nord-Osten und Bayern. Der Fußball-Westen hatte eine Reduzierung auf vier Ligen vorgeschlagen, was aber am Veto der früheren DDR-Clubs scheitern dürfte, die sich nicht auf zwei Regionalligen aufteilen lassen wollen.

Für den Wuppertaler SV begrüßten am Dienstag die beiden Vorstände Lothar Stücker und Manuel Bölstler die sich abzeichnende Tendenz zugunsten des Fußball-Westens. „In der starken Regionalliga West herrscht ein enorm hoher Konkurrenzkampf und es wird ein großer Aufwand betrieben, daher ist die geplante Regelung gerechtfertigt“, sagt Vorstandssprecher Lothar Stücker. Für Vereine wie Viktoria Köln, die als Regionalligameister im Aufstiegsspiel scheiterten, sei es enorm schwierig, diesen Kraftakt im folgenden Jahr sportlich und wirtschaftlich zu wiederholen.

„Es ist von Vorteil, wenn dieses Nadelöhr wegfällt. Die Motivation aufzusteigen, ist bei uns auf jeden Fall vorhanden, aber die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind beim WSV noch nicht gegeben“, sagt Sportvorstand Manuel Bölstler und verweist auf das Konzept WSV 2020, das eine langfristigere Entwicklung des Vereins vorsieht.

Auch beim KFC ist die Ambition, in die 3. Liga aufzusteigen natürlich vorhanden, bestätigt Geschäftsführer Niko Weinhart auf WZ-Nachfrage. "Der Aufstieg in die 3. Liga ist für mehr als zwei Drittel der Regionalligisten das Ziel. Auch bei uns." Denn im Amateurfußball sei es für die Vereine einfach schwierig, wirtschaftlich rentabel zu arbeiten. Beim KFC plant man aber zunächst von Spiel zu Spiel. Gleichwohl ist klar: Krefelds ranghöchster Fußballverein will perspektivisch aus der Regionalliga raus. Daher begrüßt Weinhart, der auch 2. vorsitzender des KFC ist, den Vorstoß des DFB, den Meistern der Regionalligen West und Südwest die Aufstiegsspiele zu ersparen. Das würde auch der 3. Liga guttun, vermutet Weinhart. Immerhin: Denn es schadet der untersten deutschen Profiliga nicht, wenn der ein oder andere Tradtitionsvereine samt Fanszene aus dem Dornröschenschlaf erwacht.