Der WSV läuft dem „Dreier“ hinterher

Beim 1:1 (0:1) gegen TuRu Düsseldorf überzeugen die Wuppertaler erst nach der Pause.

Wuppertal. Der Wuppertaler SV muss in der Oberliga das Feld von hinten aufrollen.

Aus den erhofften drei Punkten gegen TuRU Düsseldorf wurde es am Sonntag nichts, auch wenn die von 2162 Zuschauern im Zoo-Stadion erneut frenetisch unterstützten Gastgeber in den Schlussminuten dem Siegtreffer ganz nahe waren.

Beim Kopfball von Benni Schröder an die Latte und dem von einem Düsseldorfer abgeblockten Schuss von Davide Leikauf hatte die beeindruckende Kulisse den Torschrei schon auf den Lippen, doch am Ende musste sich der WSV mit einem 1:1 (0:1) gegen starke Gäste begnügen.

Damit bleiben die Wuppertaler zwar weiter ungeschlagen, rutschten aber mit zwei Spielen weniger als die Konkurrenz und nun fünf Punkten sogar noch um zwei Plätze auf Rang 15 ab, sieben Zähler hinter dem neuen Spitzenreiter Duisburg II.

„Drei Punkte wären eminent wichtig, um oben dranzubleiben“, hatte Trainer Peter Radojewski vor der Partie als Losung ausgegeben und mit der Hereinnahme des dribbelstarken Nino Saka unterstrichen, dass man den Gegner unter Druck setzen wollte.

So begann der WSV auch stürmisch, hatte — unter anderem vorbereitet von Saka — zwei, drei Gelegenheiten, war aber beim letzten Pass oder auch beim Torabschluss zu schlampig.

Das rächte sich gegen die bestens organisierten Düsseldorfer, die erneut zu den besseren Teams der Liga gehören dürften. Ungeheuer schnell im Rückzugsverhalten und dann aber auch wieder blitzschnell im Spiel nach vorne, waren die Gäste stets gefährlich. Ausgerechnet Ex-WSVer Miguel Lopez-Torrez brachte die Elf von Frank Zilles dann nach 22 Minuten nicht unverdient in Führung.

Es war vielleicht die einzige Szene, die man A-Jugend-Keeper Pascal Plohmann, der den gesperrten Basti Sube und den verletzten Martin Klafflsberger gut vertrat, ankreiden konnte. Bei einer Ecke, die er mit einer Faustabwehr selbst verursacht hatte, blieb er auf der Linie. De Meos Kopfball lenkte Saka zwar noch an die Latte, doch den Abpraller nickte Lopez-Torres ein.

Der WSV wirkte danach beeindruckt, kämpfte zwar unverdrossen weiter, entwickelte aber höchstens durch Mittelstürmer Marvin Ellmann wirkliche Torgefahr. Ellmann war es dann auch, der nach der Pause mit einer Klasseszene den erlösenden Ausgleich einleitete. Nach einem Traumpass des eingewechselten Routiniers Michael Bemben vernaschte er auf links seinen Gegenspieler und bediente in der Mitte das heranstürmende Laufwunder Tim Manstein (67.).

Zu diesem Zeitpunkt stand Düsseldorf nach wiederholtem Foulspiel von Sven Steinfort gegen Saka nur noch mit zehn Mann auf dem Platz. Doch das war nicht der einzige Grund, warum die Gäste nun unter Dauerdruck standen.

Die Umstellungen, die Radojewski in der Pause vorgenommen hatte, zahlten sich aus. Jannik Löbe brachte auf rechts für Eric Yakhem frischen Wind, Routinier Michael Bemben überzeugte bei seinem ersten Einsatz mit zentimetergenauen Pässen und Dirk Jasmund — zuvor Rechtsverteidiger — kam im zentralen defensiven Mittelfeld besser zur Geltung.

„In der zweiten Halbzeit waren wir nicht wiederzuerkennen“, fand auch Davide Leikauf, der im zentralen Mittelfeld nun ebenfalls besser zur Geltung kam. Beim nächsten Mal müsse man es schaffen, über 90 Minuten eine solche Leistung abzurufen — am besten schon in Rhede.