Wuppertaler SV Zwei dicke Patzer kosten den WSV die Punkte
Wuppertal · Mit 0:2 (0:0) unterliegt der Wuppertaler SV dem SV Rödinghausen im Stadion am Zoo. Bei beiden Gegentreffern halfen die Gastgeber gründlich mit.
Obwohl der WSV über weite Strecken der Partie eine ordentliche Leistung bot, gingen die Gastgeber wie schon vor zwei Wochen beim 0:3 gegen Wiedenbrück im eigenen Stadion leer aus.
Bis zur 55. Minute war es ein Spiel, das sich vor allem durch die geringe Zahl individueller Fehler auf beiden Seiten auszeichnete. Es gab kaum Fehlpässe, beide Teams gingen hochkonzentriert in die Zweikämpfe. Dann passierte es: WSV-Keeper Seastian Wickl rollte den Ball zentral auf Gino Windmüller, der sich 25 Meter vor dem eigenen Tor einen folgenschweren Ballverlust gegen Rödinghausens Torjäger Simon Engelmann leistete. Der aktuell beste Torschütze der Liga ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und brachte sein Team in Führung.
Zumindest einen Zähler hätte sich der WSV in einer abwechslungreichen Partie verdient gehabt, aber am Ende gewann die Mannschaft, die sich keine dicken Patzer leistete. Am zweiten Treffer von Engelmann war dann fast die gesamte WSV-Abwehr beteiligt. Mehrere Spieler hätten bei einer Freistoßflanke eingreifen müssen, aber der hoch hereingeschlagene Ball landete am langen Pfosten bei Engelmann, der Wickl mit einem Flachschuss zum zweiten Mal bezwang.
Beide Torhüter waren in der von Beginn an intensiv geführten Partie schnell auf Betriebstemperatur, was für die Qualität der Partie spricht. Besonders WSV-Keeper Sebastian Wickl konnte sich bei Schüssen von Wolff und Engelmann früh auszeichnen. Auf der Gegenseite jubelte Enes Topal zu früh, der eine Kombination über Kevin Hagemann und Gino Windmüller abschloss, dabei aber knapp im Abseits stand.
Die Gäste aus Rödinghausen stellten mit schnellen Kombinationen, hohem Tempo und individueller Qualität unter Beweis, dass sie nicht zufällig auf dem dritten Platz der Regionalliga West rangieren. Der WSV nahm die Herausforderung an, präsentierte sich wie schon beim 3:0-Sieg in Düsseldorf als kompaktes und intaktes Team, so dass sich ein abwechslungsreiches Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten entwickelte. Die Mehrzahl aussichtsreicher Angriffe verzeichneten zunächst die Gäste. Erst in der Schlussphase der ersten Spielhälfe war der WSV wieder am Drücker, aber Denis Malura missglückte ein Schuss nach langem Spurt aus der Abwehr. Bei Ecken und Freistößen von Gaetano Manno kamen die WSV-Spieler dann mehrfach nur einen Tick zu spät. Mit anerkennendem Beifall wurden beide Mannschaften in die Pause verabschiedet.
Der WSV begann die zweite Spielhälfte offensiv. Zunächst wurden die Schüsse von Tom Meurer und Enes Topal geblockt, dann war Gaetano Manno zu uneigennützig, als er kurz vor dem Fünfereck den Ball noch einmal auflegen wollte. Da hatten die WSV-Fans auf einen schlitzohrigen Torabschluss ihres Kapitäns gehofft. Der WSV musste auf der Hut sein, denn die Gäste antworteten mit einer Reihe gefährlicher Angriffe. Der erste Treffer des Tages - egal auf welcher Seite - schien nur eine Frage der Zeit.
Nach dem Gegentreffer durch Engelmann (55.) musste sich der WSV erst einmal wieder aufrappeln. WSV-Trainer Pascal Bieler brachte mit Semir Saric und Philipp Kenan Dünnwald Turan zwei frische Spieler für Topal und Pechvogel Windmüller. Bei einem Lattenschuss von Lukas Kunze hatten die Gastgeber noch eine gehörige Portion Glück, denn ein zweites Gegentor hätte wohl schon die Vorentscheidung bedeutet. Wenig später schlug Engelmann dann ein zweites Mal zu - ein Wirkungstreffer, denn es wurde merklich stiller im Stadion am Zoo und die Gäste hatten die Partie nun sicher im Griff.
Der WSV kann auf die Leistung in der ersten Spielhälfte aufbauen, denn die lässt für den weiteren Saisonverlauf hoffen. Zumal es noch gegen Gegner geht, die nicht die Qualität der noch immer von vielen zu unrecht unterschätzten Ostwestfalen haben.
Am Ende kam es noch bitterer für den WSV. Peter Schmetz sah die gelb-rote Karte, was beim WSV heftige Proteste auslöste. Als Kevin Hagemann nach einem Ellbogencheck im Strafraum der Gäste zu Boden ging, blieb der Pfiff von Schiedrichter Windeln aus. Den Ehrentreffer hätte sich der WSV zumindest verdient gehabt.