Fußball-Regionalliga Ein Gegner für den Wuppertaler SV mit Lust und Laune trotz des Rückzugs

Wuppertal/Kaan-Marienborn/Oberhausen · Weil sein Heimplatz nicht den neuen Regionalliga-Anforderung entspricht, zieht sich der starke Aufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn in der nächsten Saison wieder zurück, will aber am Ostersamstag gegen den WSV in Oberhausen Vollgas geben.

Im vergangenen Sommer stand Kaan-Marienborn sogar in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist Nürnberg. Raus mit Applaus heißt es nun auch nach der ersten Regionalliga-Saison, die die Mannschaft aber ambitioniert zu Ende spielen will.

Foto: dpa/Marius Becker

Genau eine Woche lag zwischen dem 5:1 des 1. FC Kaan-Marienborn bei der U23 von Fortuna Düsseldorf und dem 0:2 der Mannschaft von Trainer Thorsten Nehrbauer gegen den 1. FC Düren. Sieben Tage, in denen der Verein aus dem Osten von Siegen eine Nachricht verkündet hatte. Eine Nachricht, die nicht spurlos an den Spielern vorüber ging. „Natürlich sind dem Team die Vorkommnisse der vergangenen Tage anzumerken gewesen. Unter den gegebenen Umständen war es schwer, sich auf die nächste sportliche Aufgabe zu fokussieren“, sagte Nehrbauer.

Was war passiert? Immerhin spielt der Aufsteiger eine prima Saison, aktuell steht er auf dem sechsten Platz. Dennoch hatte der Vorstand am Abend des 23. März erklärt, für die nächste Spielzeit der Regionalliga West keine Lizenz zu beantragen. Der 1. FC Kaan-Marienborn steht damit als Absteiger in die Oberliga Westfalen fest. Als Begründung wurden die vom Westdeutschen Fußball-Verband (WDFV) beschlossenen Änderungen für eine Zulassung genannt. „Der WDFV hat uns mit der extremen und noch dazu sehr plötzlichen Verschärfung der Lizenz-Auflagen die Grundlage genommen, um weiterhin in der Herkules-Arena spielen zu dürfen“, hieß es in der Verlautbarung.

Ärger mit der Stadt - Dissonanzen mit dem Nachbarn

Wobei Arena allerdings deutlich übertrieben ist, die Anlage am Breitenbachtal mit ihren 2500 Plätzen ist dann doch eher als Sportplatz zu bezeichnen. Nicht umsonst wurde das Heimspiel gegen den Wuppertaler SV (1:2) im vergangenen Oktober ins große Siegener Leimbachstadion verlegt. Im Zuge einer Professionalisierung der Regionalliga (für die auch der 1. FC Bocholt, der 1. FC Düren sowie die U23 des FC Schalke 04 Auflagen erhalten haben) ist es ab der Saison 2023/24 jedoch Vorgabe, dass sämtliche Heimspiele in einem Stadion auszutragen sind. Der 1. FC Kaan-Marienborn müsste also seine Anlage baulich verändern oder komplett ins Leimbachstadion ziehen.

Bei den Baumaßnahmen legte die Stadt ein Veto ein, ihre Heimat aber wollen die Schwarz-Weißen nicht verlassen. Auch, weil es wohl Spannungen mit dem Nachbarn gibt. Nach einem Bericht des „Reviersport“ soll eine geplante Fusion zwischen den Sportfreunden Siegen und dem 1. FC Kaan-Marienborn zum 1. FC Siegen geplatzt sein. Von all diesen Störfaktoren will sich das Team von Thorsten Nehrbauer am Samstag gegen den Wuppertaler SV (Samstag, 14 Uhr, Stadion Niederrhein Oberhausen) nicht erneut ablenken lassen. „Die Jungs haben große Lust, auf den Rasen zurückzukehren. Sie sind bereit, ihr Herz auf dem Platz zu lassen.“

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