Freddy Monbongo: Guter Draht zu Lukas Podolski
WSV-Trainingslager: Freddy Monbongo kann nach seiner Sperre endlich wieder spielen.
Mallorca. Freddy Monbongo wird den Pokalschlager gegen die Bayern vermutlich nur als Zuschauer auf der Tribüne erleben, aber im Gegensatz zu einigen seiner Mannschaftskameraden vom WSV dürfte er beim Trikottausch nach dem Spiel großartige Chancen haben, nicht leer auszugehen. "Als die Paarung ausgelost wurde, hat mir der Lukas sein Trikot versprochen. Doch ich habe ihm geantwortet, dass mir das von Luca Toni lieber wäre."
Freddy Monbongo in den Mühlen der Bürokratie
Der Lukas, das ist Lukas Podolski, der in der Jugend des 1. FC Köln Mannschaftskamerad von Freddy Monbongo war. Seitdem haben sich die Wege der beiden Freunde in sportlicher Hinsicht getrennt. Während der eine zum WM-Helden und Fußballmillionär aufstieg, geriet der andere in die Mühlen der Bürokratie und spielte bis zu seinem Engagement beim Wuppertaler SV für einen Kölner Verbandsligisten. "Ich bin ungeheuer erleichtert, dass ich jetzt endlich eine zeitlich unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung habe und auch meine Sperre abgelaufen ist", sagt der kongolesische Stürmer, der als Adoptivkind in Köln aufgewachsen ist, aber bis zu einer Gesetzesänderung vor einigen Wochen in Deutschland nur geduldet wurde. Prekär wurde für Monbongo die Situation im Sommer, als er sich in seinem letzten Verbandsligaspiel auch noch eine zehnwöchige Sperre einhandelte und sich direkt im Anschluss von seinem Verein abmeldete. Das brachte ihn in eine weitere bürokratische Zwickmühle, denn der Westdeutsche Fußballverband wartete vor dem Beginn der zehnwöchigen Sperre darauf, dass sich Monbongo einem neuen Verein anschloss. Doch für einen Spieler ohne Aufenthaltsgenehmigung sind die Chancen im bezahlten Fußball gleich Null."Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben."
Da war es für ihn schon ein Glücksfall, dass WSV-Trainer Wolfgang Jerat weiter von seinem Talent überzeugt ist und ihn zum WSV lotste. "Jetzt habe ich fast ein halbes Jahr lang nur trainiert. Zum Glück kann ich jetzt wieder spielen", freut sich Monbongo, dass seine Sperre am 28. Dezember abgelaufen ist. Der Start ins neue Jahr ist für ihn auch deshalb gelungen, weil er mit ins Trainingslager auf Mallorca reisen durfte. "Jetzt möchte ich dem Verein gerne einiges von dem zurückgeben, was er für mich getan hat", verspricht er.Und wie hat sein Freund Lukas Podolski auf den Spruch mit Luca Toni reagiert? "Der hat nur gesagt, ich sei genauso bescheuert wie früher." Der Freundschaft hat es offensichtlich keinen Abbruch getan, denn regelmäßig trifft sich der Kreis ehemaliger Kölner Jugendspieler, dem mit Lukas Sinkiewicz ein weiterer Nationalspieler angehört, noch in der alten Heimat.