Fußball-Regionalliga WSV: Gegen Lotte zählen keine Ausreden
Wuppertal · Im Duell 16. gegen 19. will der Regionalligist nach zuletzt drei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur.
Für solche Partien wurde wohl der Ausdruck Sechs-Punkte-Spiel erfunden. Wenn der Wuppertaler SV am Samstag im Stadion am Zoo die Sportfreunde Lotte empfängt, geht es für beide Teams darum, wieder ein Licht im Tabellenkeller anzuzünden. Dass die Partie um 14 Uhr stattfinden wird, dürfte seit Donnerstag als sicher gelten, falls auch in Lotte die nun obligatorischen Corona-Schnelltests sämtlich negativ ausgefallen sind. Der WSV hatte seine bekanntlich am Montag gemacht, als es noch die Hoffnung gab, das Nachholspiel am Mittwoch gegen Straelen bestreiten zu können.
Sowohl Lotte als auch der WSV warten sehnsüchtig auf den ersten Sieg nach längerer Durststrecke. Beim WSV, der als 16. nur noch einen Platz über der Abstiegszone rangierte, ist der letzte Dreier schon vier Spiele her. Lotte, das auf Platz 19 nur zwei Zähler weniger aufweist, ist bereits seit sechs Partien ohne Erfolg, zudem auswärts noch gänzlich ohne Punkt und hat mit 33 Gegentreffern aus 14 Spielen die aktuell schwächste Abwehr der Liga.
Stephan Küsters, Sportlicher Leiter beim Wuppertaler SV, warnt dennoch davor, den Gast zu unterschätzen. „Das können wir uns gegen keinen Gegner in dieser Liga erlauben“, sagt er und fordert. „Lotte hat eine noch junge und unerfahrene Mannschaft, der müssen wir von Beginn an zeigen, dass wir Chef im Ring bleiben wollen.“ Auf die Frage, ob Trainer Alexander Voigt bei einem erneuten Misserfolg in Frage stehen könnte, will er nicht eingehen. „Ich diskutiere vor einem Spiel nicht über den Trainer, ich habe gesehen, wie er die Mannschaft in dieser Woche vorbereitet hat und das war gut“, so Küsters. Er sei nach dem guten Auftritt beim 0:1 in Köln mit einer ganz anderen Leistung als zuvor bei den Niederlagen in Homberg und Wegberg zuversichtlich, dass die Mannschaft den Negativlauf in einen Positivlauf verwandeln könne.
Von einem „positiven Druck“ spricht Tim Wendel, der sich besonders auf das Spiel freut, weil er zuvor sieben Jahre lang in Lotte gewesen war. „Es sind genau solche Spiele, die jeder Fußballer liebt“, so Wendel. Auf der Aufschlagseite der Sportfreunde im Internet, auf der es auch noch eine Rubrik 3. Liga gibt, aus der man vor zwei Jahren abgestiegen ist, ist auch Wendel noch groß abgebildet.
Nach Platz sieben in der Vorsaison hat es bei der Mannschaft aus dem Tecklenburger Land allerdings einen großen Umbruch gegeben. „Von denen, die regelmäßig spielen, kenne ich nur noch Timo Brauer, Torwart Jhonny Peitzmeier, Drilon Demaj und Filip Lisnic“, so Wendel. Den meisten Kontakt habe er aber noch zu „Hakki“ aus der Pizzeria Soave. Der habe stets für eine familiäre Atmosphäre im Team gesorgt. Jetzt ist der WSV Wendels neue Familie, und mit der will er bei seinem erst vierten Einsatz in dieser Saison endlich die ersten Punkte holen.
Das soll auch ohne den gesperrten Mittelstürmer Marco Königs gelingen. „Natürlich tut es weh, dass Marco fehlt, aber mit Gianluca Marzullo haben wir vorne ja auch einen Spieler, der regelmäßig gespielt und gute Leistungen gezeigt hat“, so Stephan Küsters. Entschuldigungen zählen am Samstag nicht mehr.
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