Nach einem Schuss von Tim Jerat bot sich ihm zudem eine gute Möglichkeit zum Abstauben vor dem Tor. "Den Ball konnte ich nicht Vollspann nehmen, weil der Torwart direkt vor mir lag. Mein Lupfer ging dann gegen seine Fußspitze", sagt Reichwein.

Ganz klar, Reichwein ist der Hoffnungsträger für die Offensivabteilung. Der 22-Jährige hinterlässt bislang den besten Eindruck in Sachen Torabschluss. Fällt er aus, könnte der WSV in der Saison ein Problem bekommen. "Ich fühle mich körperlich gut, bin ziemlich fit", sagt Reichwein.

Auch das Knie, in dem er einst einen Kreuzbandriss erlitt, sei "überragend". Zudem sieht sich der Stürmer noch nicht am Limit. "Es fehlt noch ein bisschen was bei mir, es gibt noch Reserven. Der Trainer hat die Vorbereitung so ausgelegt, dass wir zum Saisonstart gegen Emden punktgenau fit sind", sagt Reichwein.

Natürlich ein besonderes Spiel für ihn, denn in der vergangenen Saison ging er noch für die Norddeutschen auf Torjagd. "Ich habe gute Erinnerungen an Emden und bin ja nicht im Bösen gegangen. Aber letztlich ist es auch nur ein Spiel von vielen."

Mit Sturmpartner Tobias Damm, der laut Trainer Christoph John sein technisches und taktisches Potential noch nicht ausgeschöpft hat, betreibt Reichwein ein munteres Wechselspielchen. Mal weicht er auf den rechten Flügel aus, um Damm in der Mitte zu bedienen, in der nächsten Szene kann es umgekehrt sein. "Das ist so gewollt, damit sich der Gegner schwerer auf uns einstellen kann. Ich muss aber sagen, dass ich mich in der Mitte schon wohler fühler", meint Reichwein.

Weinender Dritter ist im Moment Dirk Heinzmann, dem in dieser Saison wohl wieder die Rolle des ewigen Jokers zukommt. Dabei hatte er Hoffnung, im Johnschen-System mit nur einer Spitze diesmal besser zum Zuge zu kommen. Doch gegen Köln und wohl auch morgen gegen Schalke spielt(e) der kopfballstarke Stürmer nur die dritte Geige.