Malochen für den Aufstieg

Markus Ortlieb ist der Arbeiter beim WSV. Wohin sein Weg führt, ist immer noch offen. Alles zum Spiel können Sie HIER im Ticker nachlesen

Wuppertal. Die Ärmel hochkrempeln, anpacken, gewissenhaft seinen Job machen: die Attribute eines Arbeiters. Markus Ortlieb packt an. Am gestrigen trainingsfreien Tag half er seiner Freundin in Köln beim Umzug. Am Samstag wird er im Saisonfinale gegen Kickers Emden (Anstoß 14 Uhr, Stadion am Zoo) wieder für den WSV die Ärmel hochkrempeln, vielleicht zum letzten Mal. Aus seinen Zukunftsplänen macht er weiterhin ein Geheimnis. "Dazu möchte ich mich vor dem Spiel nicht äußern. Dazu kann ich in der kommenden Woche etwas sagen, wenn vielleicht eine Entscheidung gefallen ist", sagt Ortlieb. Auch Achim Weber, Sportlicher Leiter des WSV, hält sich bedeckt. Klar ist wohl, dass Ortlieb bleiben wird, wenn der WSV aufsteigen sollte. Das hatte er bereits nach dem Auswärtssieg bei Union Berlin angekündigt. Schafft es der WSV nicht, wird der 26-Jährige wohl trotzdem eine Liga aufsteigen, soll er doch entsprechende Angebote vorliegen haben. Effektive Arbeiterbienen sind auch in der 2. Bundesliga gefragt. Die ganze Konzentration gilt aber zunächst dem schweren Spiel gegen Kickers Emden, in dem nochmals Malocher-Mentalität gefragt sein wird. "Wir müssen zunächst einmal ganz auf uns schauen und nicht auf die anderen Mannschaften schielen. Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen werden." Auch für den Aufstieg? "Man soll niemals nie sagen, vielleicht klappt’s", sagt Ortlieb. Warum der WSV in den vergangenen drei Spielen mit den Siegen über Union Berlin, Wilhelmshaven und Leverkusen die lange vermisste Konstanz an den Tag legt, kann sich die Nummer sechs im Mittelfeld auch nicht erklären. "Sicher ist auf jeden Fall, dass wir als Mannschaft nochmals zusammen gewachsen sind. Das kann damit zu tun haben, dass der Druck weg ist. Keiner rechnet mehr mit uns, wir haben nichts zu verlieren", meint Ortlieb in seiner gewohnt zurückhaltenden Art. Eben typisch Arbeiter. So sieht er auch seine Rolle beim WSV. "Die Mischung in einer Mannschaft muss stimmen. Es gibt Arbeiter und Kreative. Spieler, die rennen können und solche, die kreative Momente haben. Wie Mike Rietpietsch, der mit seiner individuellen Klasse ein Spiel entscheiden kann."

Früher oft nur als rechter Verteidiger eingesetzt, fühlt sich der Student der Volkswirtschaftslehre als zentraler Spieler vor der Abwehr deutlich wohler. "Man hat mehr Zweikämpfe, hat mehr Aktionen. Auf der rechten Seite ist nicht ganz so viel los."