Mit „Knappi“ und Semmler gegen Lotte

Interner Zwist zum Thema Sicherheit überdeckt mal wieder das Sportliche.

Wuppertal. Die Vorfälle beim Derby gegen Rot-Weiß Essen haben dem WSV nicht nur bundesweit negative Schlagzeilen beschert, sondern auch zu internem Zwist geführt. Der hat nun in den Rücktritten von David Sopp (Sicherheitsbeauftragter), Udo Böll (Ordnungsdienstleiter) und Horst Runge (Veranstaltungsleiter / Teammanager zweite Mannschaft) einen Höhepunkt gefunden. Zu den Gründen wollen sich Böll und Sopp nach Rücksprache am Freitag äußern, wie Sopp am Donnerstag der WZ bestätigte. Von WSV-Seite hieß es dazu am Donnerstag nur lapidar von Pressesprecher Dirk Zilles: „Die Gründe tun nichts zur Sache, die Herrschaften haben sich entschlossen zu kündigen.“

Uneinigkeit herrscht beim WSV intern offenbar darüber, ob die von Rot-Weiß Essen ausgesprochenen 19 Stadionverbote gerechtfertigt sind. Nun erklärte der WSV, er werde die Verbote bis zur abschließenden Klärung des Sachverhalts vorläufig akzeptieren. Von Rot-Weiß Essen hat der WSV diesbezüglich offenbar keine Hilfe zu erwarten, denn der Verein lehnte laut WSV den Wunsch nach zur Aufklärung dienlichen Unterlagen mit dem Verweis auf „datenschutzrechtliche Gesichtspunkte“ ab.

Bezüglich des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes werde sich der WSV bis zum Dienstag, dem nächsten Heimspiel gegen Leverkusen II (neue Anstoßzeit 18 Uhr) komplett neu aufstellen. Die Sicherheit der Stadionbesucher werde auch künftig gewährleistet sein, so der Verein.

Die Neuausrichtung des Themas „Sicherheit“ war auch Hauptbestandteil einer Besprechung von WSV-Präsident Friedhelm Runge und Trainer Hans-Günter Bruns, der beim WSV derzeit auch den Titel „Mädchen für alles“ tragen könnte. Neben organisatorischen Dingen kümmert er sich derzeit als sportlicher Leiter um die personellen Planungen für die kommende Saison, führt also Gespräche mit Spielern und Beratern, und steht schließlich auch noch in seiner originären Funktion als Übungsleiter auf dem Platz. „Das ist alles sehr zeitintensiv, aber mir macht Fußball Spaß und ich will in der kommenden Saison etwas erreichen“, sagt Bruns.

Erreichen will der WSV auch etwas am morgigen Samstag bei Spitzenreiter Lotte. „Die Mannschaft brennt auf das Spiel, schließlich hat sie im Hinspiel unter Wert verloren“, so Bruns.

Abgeklungen sind derweil die Patellasehnenbeschwerden von Stürmer Christian Knappmann, der davon ausgeht, gegen Lotte aufzulaufen. Im Tor wird wieder Christoph Semmler stehen. Bei Gegner Lotte ist Ex-WSV-Spieler André Wiwerink gesperrt.