Mit Stratos geht es aufwärts
Am Samstag (Anstoß 14 Uhr) erwartet der WSV den Tabellennachbarn SC Wiedenbrück.
Wuppertal. Auf eine gemeinsame Geschichte können der Wuppertaler SV und der SC Wiedenbrück nicht zurückblicken. Die Premiere steigt am Samstag (Anstoß 14 Uhr), wenn beide Vereine im Stadion am Zoo erstmals aufeinander treffen. Möglich gemacht hat diese Begegnung der Abstieg des WSV, aber auch die rasante Entwicklung, die der SC Wiedenbrück genommen hat. Noch vor zwei Jahren hätte in der 1970 mit der Stadt Rheda zusammengeschlossenen Gemeinde (20935 Einwohner) niemand daran gedacht, Meisterschaftsspiele gegen Preußen Münster, Eintracht Trier oder den Wuppertaler SV auszutragen.
Doch dann kam Thomas Stratos. Der ehemalige Profifußballer, der von 1990 bis 2002 für den Hamburger SV, den 1.FC Saarbrücken und Arminia Bielefeld in 229 Erst- und Zweitligapartien 13 Tore erzielte, übernahm den Job von Frank Scharpenberg. Von da an ging es für den erst im Jahre 2000 aus der Fusion zwischen dem DJK Wiedenbrück und Westfalia Wiedenbrück entstandenen Verein steil bergauf.
Mit einer unglaublichen Bilanz gelang der Sprung von der Westfalenklasse in die NRW-Liga. 30Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage (1:3 gegen SuS Stadtlohn) bedeuteten 93 Punkte. Am Ende war der Aufstieg mit 28 Zählern Vorsprung und 105:27-Toren perfekt. Doch damit nicht genug. Der SCW machte in dem gleichen atemberaubenden Tempo weiter, und die NRW-Liga wurde so nur zur Durchgangsstation Richtung Regionalliga West. Für die laufende Spielzeit dämpfte Trainer Stratos allerdings die Erwartungen schon vor dem Saisonbeginn. "Auch wenn wir langfristig durchaus höhere Ziele anpeilen, muss unser Blickwinkel in diesem Jahr erst einmal ausschließlich in Richtung Klassenerhalt gehen", sagt der Ex-Profi.
Thomas Stratos, der in der nächsten Woche 44 Jahre alt wird, bewies Weitblick. Der SC Wiedenbrück startete holprig in die neue Liga, doch vor der schweren Partie beim Drittliga-Absteiger WSV (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Zoo) scheinen die Ostwestfalen zu alter Stärke gefunden zu haben. "Nach dem desaströsen 0:3 in Verl hat die Mannschaft eine tolle Reaktion gezeigt", sagte Stratos nach dem 3:1-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern II, mit dem die Abstiegsplätze verlassen wurden. "Heute hat ein Team auf dem Platz gestanden, das Tugenden wie Einsatzwillen sowie Lauf- und Kampfbereitschaft zeigte."
Vor allem die Rückkehr des defensiven Mittelfeldspielers Robert Mainka, dem zwei herrliche Treffer gelangen, machte sich positiv bemerkbar. Und sie gab seinem mit dem herrlichen Fußballernamen ausgestatteten Nebenmann Moritz Kickermann Sicherheit. Der SCW bevorzugt ein 4-2-3-1-System mit dem langen Dominik Jansen in der Spitze. Und tritt mit nur einem Punkt Rückstand zum WSV als optimistischer Außenseiter die Reise nach Wuppertal an.