Neppe belohnt Notelf des WSV
Das 1:1 in Unterhaching gibt den Wuppertalern neue Zuversicht im Abstiegskampf.
Unterhaching/Wuppertal. Ausgerechnet in Unterhaching, wo am Sonntag auf den WSV ein Gegner wartete, der im Dreikampf um die Aufstiegsplätze mit Paderborn und Düsseldorf rein gar nichts zu verschenken hat, verbesserten die Wuppertaler ihre Ausgangslage im Abstiegskampf der 3. Liga. Doch es bleibt spannend, denn vier schwere Partien stehen dem WSV im Saisonendspurt noch bevor, und der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt gerade einmal drei Punkte.
Einige böse Rückschläge hatte der WSV in der vergangenen Woche einstecken müssen. In Essen endete nicht nur der Traum von möglichen Großeinnahmen im Pokal, sondern es lichteten sich auch die Reihen einsetzbarer Spieler.
Ein weiterer Dämpfer folgte am Sonntag unmittelbar vor dem Anpfiff, denn Sven Lintjens musste wegen muskulärer Probleme - wie befürchtet - das Aufwärmen abbrechen. WSV-Trainer Uwe Fuchs stellte um, bot mit Tobias Willers, Björn Weikl und Michael Stuckmann für Nils Fischer, Victor Hugo Lorenzón und Sven Lintjens gleich drei neue Spieler in der Anfangsformation auf und ließ sein Team aus einer defensiven Grundformation mit nur einer Spitze agieren.
Schon in der Anfangsphase stellte sich heraus, dass die Gastgeber mit dieser Taktik gar nicht zurecht kamen. Vor 5200 Zuschauern im Sportpark (Saisonrekord) hatte der WSV sogar die ersten guten Torchancen. Doch bei einem Heber von Tobias Damm über den herausgelaufenen Darius Kampa konnten die Hachinger Abwehrspieler noch klären.
Mitte der ersten Spielhälfte geriet dann die WSV-Abwehr zusehends unter Druck. Mit einem schnellen Antritt über die linke Seite leitete Raphael Schaschko den Führungstreffer durch Robert Zillner (27.) ein. Wenig später hielt WSV-Keeper Christian Maly mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Zillner die Wuppertaler im Spiel. "Nur in dieser kurzen Phase und direkt zu Beginn der zweiten Spielhälfte haben wir etwas die Ordnung verloren. Sonst ist es uns gut gelungen, das Spiel zu kontrollieren", sagte Fuchs.
In der Pause hatte der Trainer seine Mannschaft darauf eingestellt, dass die Chance zum Ausgleich kommen würde. Der Plan war, das Forechecking in einzelnen Situationen in die Hachinger Hälfte zu verlagern. Als Unterhachings Routinier Ralf Bucher nach einer Stunde nicht mit einem solchen Tempowechsel rechnete, eroberte Steve Müller den Ball und leitete über Tobias Damm den entscheidenden Angriff ein. Marco Neppe, der erstmals unter Fuchs im Mittelfeld spielte, traf aus zehn Metern gegen die unsortierte Hachinger Abwehr. Das Tor hatte sich angedeutet, weil der WSV seine Ballgewinne im Mittelfeld durch Weikl, Heinzmann und Müller in Gegenangriffe umwandelte.
Uwe Fuchs war zufrieden mit der Reaktion, die seine Mannschaft nach der Pokalniederlage in Essen gezeigt hatte: "Ich habe die Spieler auf Posten gestellt, wo sie mit ihrer Qualität der Mannschaft am meisten helfen konnten. Das dies vor allem die Jungs, die die ganze Zeit in der zweiten Reihe standen, genutzt haben, freut mich besonders."