WSV ist heiß auf das nächste Derby
Nach dem Derby ist vor dem Derby. Am Mittwoch wartet RWE im Pokal.
Wuppertal. Am Freitagabend kurz nach dem Abpfiff des Westderbys gegen Fortuna Düsseldorf durfte im Lager des WSV noch gerätselt werden, ob man mit dem 0:0 einen Punkt gewonnen hatte oder zwei verloren. Die Antwort folgte einen Tag später mit weiteren Spielen des 33. Spieltags und sie fällt negativ für den WSV aus.
Sportliche Situation: Nur noch zwei Punkte trennen den WSV fünf (schwere) Spiele vor dem Saisonende vom ersten Abstiegsplatz. Mit dem 1:0-Sieg gegen den VfRAalen hat Wacker Burghausen die Konkurrenz im Tabellenkeller mächtig unter Druck gesetzt. 42 bis 45 Punkten werden wohl erforderlich sein, um das sichere Ufer zu erreichen.
Zurzeit hat der WSV erst 37 Punkte auf dem Konto. "Ich habe die Mannschaft seit der Winterpause darauf eingestellt, dass sie bis zum letzten Spieltag kämpfen muss. Dementsprechend habe ich die Mannschaft geführt, weshalb uns die neue Lage nicht schockt", sagt WSV-Trainer Uwe Fuchs.
Englische Woche: Ausgerechnet vor dem schweren Auswärtsspiel in Unterhaching (Sonntag, 14 Uhr) muss der WSV am Mittwoch (Anstoß 19 Uhr) im Halbfinale des Diebelspokals beim Erzrivalen RW Essen antreten. Da droht eventuell sogar eine kräfteraubende Verlängerung. Kräfte zu schonen, ist aber kein Thema, denn auf den Sieger dieser Partie wartet im Finale mit dem Niederrheinligisten VfB Speldorf eine lösbare Aufgabe.
Der Gewinn des Diebelspokals und der damit verbundene Einzug in die 1. DFB-Pokalhauptrunde wird mit einer Mindesteinnahme von 110.000 Euro belohnt. "Wir müssen in den noch ausstehenden sechs oder sieben Spielen Großartiges leisten, um unsere Ziele zu erreichen. Auch gegen Essen werden wir alles geben", sagt Fuchs, der RWE am Samstag bei der 0:2-Niederlage in Verl beobachtete.
"Doch dieses Spiel ist für mich keinerlei Maßstab. Am Mittwoch erwarte ich einen ganz anderen Gegner. Ernst Middendorp wird seine Mannschaft heiß machen ohne Ende."
Der Pokalgegner: Für RWEssen ist das Pokalderby die letzte Chance, eine total verkorkste Saison noch einigermaßen zu retten. Nach der 0:4-Heimschlappe gegen Münster und dem 0:2 gegen Verl ist RWE auf dem vorläufigen Tiefpunkt angekommen.
Essens Trainer Ernst Middendorp hatte sich seinen Einstand sicher anders vorgestellt. Am Freitag war er Gast im Stadion am Zoo. Und er wird gesehen haben, dass der WSV in dieser Phase der Saison nicht unschlagbar ist.
Die Mannschaft des WSV: Mit der kämpferischen Leistung seiner Spieler und der Einstellung ist Uwe Fuchs zufrieden. Überzogene Kritik hält er angesichts diverser Verletzungen und angeschlagener Spieler für nicht angebracht. "Wir rufen aus unseren Möglichkeiten zurzeit das Optimum ab.
Doch wir sind in der Breite nicht so stark aufgestellt, um jeden Spieler gleichwertig zu ersetzen. Marcel Reichwein hat uns gegen Fortuna sehr gefehlt. Er wird oft kritisiert, aber in diesem Spiel hat wohl jeder gesehen, wie wertvoll Marcel für das Angriffsspiel unserer Mannschaft ist."