Peter Schmetz: Ein US-Import für den WSV
In der kommenden Saison spielt Peter Schmetz in Wuppertal. Der 24-Jährige kommt von Sporting Kansas City.
Wuppertal. Man mag es kaum glauben: Aber 20.000 Zuschauer sind bei Fußballspielen in den USA keine Seltenheit. Denn auch wenn „Soccer“ im Gegensatz zu Baseball, Basketball, American Football oder auch Eishockey in den Staaten noch immer als Randsportart gilt, in den vergangenen Jahren hat das Interesse immens zugenommen — vor allem dank Jürgen Klinsmann, dem deutschen Trainer der „US-Soccer-Boys“. Dass „Klinsi“ seine Mannschaft in die Vorrunde führen könnte, daran haben nicht viele geglaubt. WSV-Neuzugang Peter Schmetz hingegen schon.
Der 24-Jährige hat bis vor kurzem noch in den USA gekickt und weiß, wie professionell dort die Strukturen geworden sind, seit es die „Major League Soccer“ (MLS) gibt. „Ich bin nach dem Abitur in die USA gegangen“, erzählt er. Einerseits des Studiums, anderseits des Fußballs wegen. „Wir hatten in der Fortuna-Jugend einen amerikanischen Spieler, der mir vom College Soccer erzählt hat“, so Schmetz. Und da er dem Mitspieler einst bei Problemen mit dem Busticket aus der Patsche geholfen hatte, kam eins zum anderen.
Peter Schmetz lief fortan für die University of California Santa Barbara (UCSB) und das Ventura College auf. Nach seiner Studienzeit wurde der junge Deutsche dann „gedraftet“. Das bedeutet: Er gehörte zu den Topspielern und wurde einem Verein der MLS zugewiesen: Sporting Kansas City. „Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich dort nicht an der richtigen Adresse war“, sagt der Innenverteidiger. Während der Vorbereitung sei alles noch sehr spannend gewesen. Doch den Bachelor in der Tasche fehlte ihm die geistige Herausforderung.
Zwar habe er gut verdient bei Sporting, aber: „Mein Geld für das Masterstudium gleich wieder ausgeben wollte ich nicht“, erklärt Schmetz. Also zurück nach Deutschland zum Masterstudium Sportmanagement. Und der Fußball? „Ich habe einfach bei Thomas Richter angerufen und ihm meine Geschichte erzählt“, sagt Schmetz.
Der WSV-Trainer lud den 1,98 Meter Hünen zum Probetraining ein, testete ihn im Freundschaftsspiel gegen Zweitligist VfL Bochum. Am gestrigen Dienstag verkündete der WSV dann Vollzug. „Peter ist ein zweikampfstarker Spieler, der sicherlich dazu beitragen wird, unsere Defensive zu stabilisieren“, erklärte Richter, der sich zudem einiges bei Standards erwartet. Und Schmetz selbst? „Ich habe richtig Bock auf den WSV.“ Seine beiden ehemaligen Mitspieler aus Kansas, Graham Zusi und Max Besler, sieht er übrigens morgen schon wieder, wenn sie für Klinsmanns US-Soccer-Boys auflaufen. Schmetz’ Tipp: Jogis Jungs gewinnen knapp. „Die stehen jetzt unter Druck.“
Wie geht das letzte Gruppenspiel der DFB-Auswahl aus? Dazu wird Peter Schmetz Donnerstag im Stadion am Zoo Rede und Antwort stehen, denn er ist in der Halbzeitpause der Talkgast im WZ-Fachgespräch.