„Rados“ neue Fußball-Welt

Trainer Peter Radojewski hat in der 3. Liga keine Anpassungsprobleme und fühlt sich wohl.

Wuppertal. Peter Radojewski (41) ist als ehemaliger Zweitligaprofi (für Fortuna Düsseldorf und Hannover 96) auch kein ganz Unbedarfter im Fußballgeschäft. Doch am Donnerstagnachmittag ist er endgültig in der Welt des großen Fußballs angekommen. Während die Mannschaft den freien Tag nach dem 3:1-Sieg beim VfB II zu einem Bummel durch Stuttgart nutzte, sah sich der WSV-Trainer das gesamte Trainingsareal des Bundesligisten mal genauer an und geriet dabei regelrecht ins Schwärmen.

"Was die hier für eine Auswahl an Plätzen und Trainingsmöglichkeiten haben, ist der Wahnsinn", sagt Radojewski. Nicht minder beeindruckt war er auch von dem, was abseits auf einem Aschenplatz stand. "Da hat der Lehmann seinen Hubschrauber geparkt, einfach sensationell", meint "Rado" und muss schmunzeln. Der ehemalige Nationaltorhüter wird bekanntlich jeden Tag per Heli von seinem Wohnort am Starnberger See zum Training eingeflogen.

Derart abgehoben ist der echte Wuppertaler, der im Hauptberuf als selbständiger Versicherungsmakler tätig ist (derzeit allerdings eingeschränkt) vom Naturell her nicht. Vielmehr muss sich der ehemalige Jugendtrainer derzeit manchmal selber zwicken. Plötzlich steht er im Blickpunkt der Öffentlichkeit, begegnet jede Woche Trainerkollegen mit Bundesliga-Erfahrungen wie Wolfgang Wolf oder am Samstag beim Auswärtsspiel in Unterhaching Klaus Augenthaler. "Das sind große Namen und da mitzuspielen, macht großen Spaß. Es kommt mir inzwischen so vor, als wenn ich nie eine andere Liga trainiert hätte", sagt Radojewski.

Kürzlich traf er sich mit Co.-Trainer Thomas Stickroth zum Meinungsaustausch bei WSV-Manager Markus Bayertz und Berater Achim Weber. Ein Indiz dafür, dass beide auch über die Saison hinaus Trainer der Ersten bleiben? "Vom Gefühl her kann ich das nicht einschätzen. Wir konzentrieren uns voll auf den Klassenerhalt. Es ging im Gespräch mehr um Vereinsstrukturen, also zum Beispiel die Jugendarbeit und mehr Transparenz zwischen den Mannschaften.Es wurde aber auch abgeklopft, ob Stickroth und ich weiter zusammen arbeiten wollen. Ich würde gerne, wir liegen auf einer Wellenlänge. Stickes will aber noch abwarten", sagt Radojewski, der das Hauptaugenmerk auf das nächste Endspiel am Samstag im Süden richtet. "Unterhaching hat den Vorteil ausgeruhter zu sein. Wir werden wohl ein bisschen rotieren, um niemanden zu verheizen. Es kann also am Samstag zu Veränderungen in der Mannschaft kommen."