Wuppertaler SV Schmalspur-Etat für Hutwelker

Wuppertal · Der Ex-Fußball-Profi erhält beim WSV einen Zwei-Jahres-Vertrag als Sportdirektor.

Karsten Hutwelker ist Sportdirektor bis 2021 und steht vor schwierigen Aufgaben.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Karsten Hutwelker erhält beim Wuppertaler SV einen Zwei-Jahres-Vertrag als Sportdirektor bis 2021. Das teilte der Fußball-Regionalligist am Freitag mit. Hutwelker (47), der diese Position in den vergangenen Monaten ehrenamtlich bekleidet hat, bekam aber gleich eine schwierige Aufgabe mit auf den Weg. Der Etat, mit dem er für die kommende Saison zunächst planen muss, beträgt nur 300 000 Euro. Einen Tag nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag hatte der Verwaltungsrat des Wuppertaler SV diesen „Schmalspur-Etat“ einstimmig verabschiedet.

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Bei der Mitgliederversammlung war ein eventueller Puffer von 400 000 Euro plus unter gewissen Umständen in Aussicht gestellt worden, der aber zunächst nicht eingeplant werden kann. Dazu Vorstandssprecher Alexander Eichner: „Es sind weitere größere Sponsorenpakete angekündigt. Da uns aber bis heute nichts schriftlich vorliegt, konnte der Vorstand dem Verwaltungsrat nur die schmale Version zur Abstimmung vorlegen. Sobald weitere Sponsorenbudgets gewonnen werden, können wir den Etat entsprechend anheben.“

Wie berichtet, war es am Montag in einer geheimen Sitzung mit Stadttöchtern, der Firma Küpper und Friedhelm Runge um dieses Paket gegangen. „Es hat aber noch keine festen Zusagen gegeben“, betonte Alexander Eichner. Friedhelm Runge hatte gegenüber unserer Zeitung davon gesprochen, dass die Voraussetzungen für die Absprachen vom Montag aus seiner Sicht nicht erfüllt seien. Er habe mehr als die Hälfte des Zusatzpakets übernehmen wollen. Nach WZ-Informationen soll auch Runges ehemaliger Wirtschaftsprüfer Jochen Leonhardt dem WSV einen höheren fünfstelligen Betrag als Trikotsponsor in Aussicht gestellt haben.

Als Meilenstein bewertet Alexander Eichner die Zustimmung der Mitglieder für die Möglichkeit einer Ausgliederung. Ein kurzfristiger Effekt auf den neuen Etat sei aber dadurch noch nicht zu erwarten, so dass man dringend auf weitere kurzfristige Sponsorengelder hoffe, um in der Regionalliga im Sommer mit einer wettbewerbsfähigen Mannschaft antreten zu können.

„Mit dem derzeitigen Etat sollte jedem klar sein, dass das fast unmöglich ist. Mit 300 000 Euro wäre man selbst in der Oberliga im Mittelfeld der Etattabelle“, sagte Sportdirektor Karsten Hutwelker. Er wolle nichtsdestotrotz versuchen, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen, hofft aber noch auf eine Erweiterung der Möglichkeiten. „Bei den Vorgesprächen, die ich geführt habe, muss ich jetzt wieder bei Null anfangen, weil bisher genannte Zahlen den Spielern gegenüber nicht haltbar sind.“ Allein die bestehenden Verträge – mit Kevin Hagemann, Daniel Grebe, Semir Saric, Maik Kühnel und dem mit Kreuzbandriss länger außer Gefecht gesetzten Viktor Maier haben noch fünf Spieler aus dem alten Kader Verträge über die Saison hinaus – würden den Rahmen fast schon sprengen. Daneben hat sich der WSV noch die Dienste der bisherigen A-Jugendlichen Mike Osenberg, Luka Sola und Nick Osygus gesichert. Hutwelker hatte bereits mit Spielern von außen und aus dem bisherigen Kader über die Möglichkeiten für kommende Saison gesprochen. Auch ist er auf der Suche nach einem neuen Trainergespann. Sich selbst an die Seitenlinie zu stellen, sei aktuell nicht sein Plan.

Die Vorbereitung auf die Saison will Hutwelker möglichst am 17. Juni starten, schließt aber auch eine Verschiebung um wenige Tage nicht aus, weil die Kaderplanung nun mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte. Dabei kann Hutwelker vor der Vorbereitung jetzt schon einen absoluten Höhepunkt verkünden: Am Samstag, 6. Juli, soll Bayer Leverkusen zum Testspiel ins Stadion am Zoo kommen. Hutwelker: „Ich habe die Zusage von Rudi Völler, dass sie ihren gesamten Champions-League-Kader mitbringen.“ Eine Woche später am 14. Juli steht mit dem niederländischen Zweitligisten NEC Nijmegen ein weiterer höherklassiger Gegner ins Haus. Die Generalprobe wird es am 20. Juli in Leipzig geben. Beim dortigen Regionalligisten, bei dem Björn Joppe Trainer ist, mit dem Karsten Hutwelker beste Kontakte pflegt, ist für 13.30 Uhr ein Testspiel angesagt. Auf der Vereinsseite von Lok Leipzig wird auch auf die ehemalige Fanfreundschaft zwischen Vorgänger VfB Leipzig und dem Wuppertaler SV hingewiesen. Laut Karsten Hutwelker wird dem WSV die Reise und die Unterbringung bezahlt.