Tim Jerat im Interview: Der Kapitän will nicht von Bord

Vor dem Heimspiel gegen den VfR Aalen (Mittwoch, 18.30 Uhr) spricht der Mittelfeldspieler über Druck, Mitspieler und die eigene Zukunft.

War das 0:0 in Jena zu wenig für den WSV im Abstiegskampf?

Tim Jerat (27): Wir hätten Jena gerne mit einem Sieg auf Distanz gehalten. Wichtig war aber, dass wir wieder auswärts die Null gehalten haben. Jetzt wollen wir gegen Aalen mit drei Punkten nachlegen.

Wie hoch ist die nervliche Belastung, ähnlich wie im Heimspiel gegen Braunschweig, nun wieder gewinnen zu müssen?

Jerat: Ich persönlich spüre keine Belastung, sondern habe den Anspruch, viele Punkte zu sammeln. Die Mannschaft fühlt sich nicht unter Druck gesetzt. Es steht nicht im Vordergrund, gewinnen zu müssen, sondern ganz einfach gewinnen zu wollen. Wir wollen zeigen, dass die Leistungen zum Ende der Hinrunde nicht dem Leistungsniveau der Mannschaft entsprechen.

Kommt Ihnen als Kapitän dabei eine besondere Rolle zu?

Jerat: Ich versuche natürlich Ansprechpartner zu sein. Diese Rolle muss ich aber nicht immer einnehmen. Jeder hat so seine Sympathien für andere Mitspieler. Der Zusammenhalt ist gut, er war auch vorher nicht schlecht. Man muss sich nicht mit jedem gut verstehen, aber wichtig ist, dass man sich gegenseitig fordert und fördert. Das funktioniert im Moment vielleicht besser als es mal war. Aber letztendlich muss jeder seine Leistung auf dem Platz bringen.

Marcel Reichwein hat lange nicht mehr getroffen. Wissen Sie, was mit ihm los ist?

Jerat: Nein, aber ich sehe das nicht so gravierend. Auch bei ihm wird der Knoten wieder platzen.

Ihr Vertrag läuft zum Saisonende aus. Wie sehen Ihre Pläne aus?

Jerat: Wir müssen so schnell wie möglich da unten raus, dann gibt es Planungssicherheit. Der Verein hat seine Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert. Grundsätzlich fühle ich mich hier wohl, aber der WSV in der vierten Liga ist für mich nicht vorstellbar. Das wäre auch für mich kein Anspruch.