Wuppertaler SV U 23 der Fortuna: Viel Talent und wenig Erfahrung

Die U 23 der Fortuna ist am Sonntag um 14 Uhr zu Gast beim WSV.

Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Manchmal reicht vielleicht ein einziger Moment, um einer Fußball-Saison die entscheidende Richtung zu geben. Mit 3:1 oder gar 4:1 hätte die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf am zweiten Spieltag führen müssen, als einem bis zur 75. Minute hoffnungslos unterlegenen Wuppertaler SV in der Schlussminute noch das 2:2 gelang. Fortan wuchs beim WSV das Selbstbewusstsein, während es bei der Fortuna schwand. Deren „Zwote“ legte eine Talfahrt mit nur zwei Siegen aus 14 Spielen hin, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt vor dem Rückspiel beim WSV (Sonntag, 14 Uhr, Stadion am Zoo) fünf Punkte.

Nur fünf Punkte, es hätten auch acht sein können. Am vergangenen Wochenende aber gelang dem Team von Trainer Taskin Aksoy ein 3:0 über den Bonner SC. „Von nun an möchten wir ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Aksoy.

Ob dies jedoch gelingt, bleibt abzuwarten. Erstens verschossen die Bonner gleich zwei Strafstöße und zweitens kommt der Abstiegskampf nicht ganz unerwartet. Zu groß war der Umbruch, zu hoch der Qualitätsverlust durch Abgänge von Tugrul Erat (MSV Duisburg), Marvin Ajani (Hallescher FC) und Nazim Sangaré (VfL Osnabrück) sowie die Beförderung von Robin Bormuth und Emmanuel Iyoha zum Zweitliga-Team der Fortuna.

Aufgefüllt wurde der Kader durch rund ein Dutzend A-Jugendspieler Fortunas, von Bayer Leverkusen und der PSV Eindhoven. Talent besitzen sie, schließlich gab es bisher keine deutliche Niederlage. In entscheidenden Situationen ist die Mannschaft aber noch grün hinter den Ohren. Oft wurden wie gegen den WSV in der Schlussphase eines Spiels mögliche Punkte liegengelassen.

Umso schwerer trifft Fortuna die schwere Verletzung von Kapitän Christian Weber. Der 33-Jährige zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu und steht in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung. Durch die Routine aus zwölf Bundesliga- und 259 Zweitliga-Spielen ist Weber für das junge Team nahezu unverzichtbar. Zumindest beim WSV könnte ihn Christian Gartner ersetzen. Der von einem Bruch des Schienbeinkopfes genesene Profi sammelte bei der „Zwoten“ bereits gegen Bonn erstmals wieder Spielpraxis und erzielte dabei auch gleich ein Tor. „Ich habe mich gut gefühlt und freue mich, dass ich helfen konnte“, sagte der 22-jährige Österreicher.