Vata beseitigt die letzten Zweifel
Durch den 2:0 (1:0)-Sieg in Ingolstadt ist der WSV kurz vor St. Martin die rote Laterne endlich wieder los.
Wupppertal. Uwe Fuchs ist dafür bekannt, dass er während eines Fußballspiels schon mal die Zuschauer an seiner Gefühlslage teilhaben lässt. Beim Last-Minute-Tor von Stefan Lorenz gegen die Offenbacher Kickers hüpfte er vor Freude, als sei der WSV gerade aufgestiegen.
Auch beim 2:0-Sieg am Sonntag in Ingolstadt machte Fuchs aus seinem Herzen keine Mördergrube. Allerdings schon während der ersten Halbzeit, als er einmal wütend Trainingshütchen mit Fußtritten malträtierte.
Da führte der WSV schon mit 1:0 durch den Blitztreffer von Nermin Celikovic, der nach fünf Minuten einen Fehler des Ingolstädter Schlussmann Michael Lutz nutzte. Was folgte, waren zu schwach ausgespielte Konter des WSV gegen einen einfallslos auftretenden Gastgeber.
Flanken und Ecken hätten, mit mehr Konzentration und Augenmaß ausgeführt, vielleicht schon frühzeitig für eine Vorentscheidung, sprich den zweiten Treffer des WSV, führen können. Das brachte Fuchs auf die Palme. Denn eine Unachtsamkeit hätte alles zunichte machen können, der Fußball kann ja grausam sein.
War er aber am Sonntag nicht, denn der WSV ging wegen seines kompakten Auftretens in Abwehr und Mittelfeld und seiner Zweikampfstärke gegen hilflos anrennende Ingolstädter als verdienter Sieger vom Rasen. Spät beseitigte der eingewechselte Fatmir Vata durch sein Lupfer-Tor letzte Zweifel (87. Minute) und erlöste die wenigen mitgereisten WSV-Fans.
"Wir hatten zwei kritische Momente zu überstehen", sagte Fuchs. "Der eine war das Abseitstor der Ingolstädter nach drei Minuten, der zweite war der Kopfball von Stefan Leitl, der nach dem Wechsel zum Ausgleich hätte führen können." Auch das von Fuchs so lange vermisste Glück hat der WSV nun also endlich auf seiner Seite. Doch mit Glück allein ist der Aufwärtstrend nicht zu erklären. "Es gelingt uns zunehmend, Stabilität in unser Spiel zu bekommen. Es ist unglaublich schwer, gegen uns ein Tor zu erzielen. Wir lassen dem Gegner keine Räume", sagte Fuchs.
"Wir sind gut beraten, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Wir haben noch viel Luft nach oben", sagte der Trainer. Mannschaftskapitän Karsten Fischer vermutete, dass die Übergabe der roten Laterne an den FC Bayern II vielleicht einen kleinen Schub zusätzlich bringen könnte. Einigermaßen sicher ist Fischer, dass der WSV zur Winterpause nicht mehr auf einem Abstiegsrang stehen wird. "Wenn wir den Kampf und die Laufbereitschaft beibehalten. Andere Vereine freuen sich nicht mehr darauf, gegen uns zu spielen", sagte Fischer.