Derby Wuppertal kassiert eine verdiente 0:1-Niederlage gegen Essen
Wuppertal · Geimpft, genesen, getestet, geschlagen - für den Wuppertaler SV galt im Derby gegen Rot-Weiß Essen vor 4040 Zuschauern nach dem Abpfiff die 4 G-Regel. Verdientermaßen musste sich der WSV dem Meisterschaftsfavoriten mit 0:1 geschlagen geben, obwohl RWE von der Leistung eines Aufstiegskandidaten noch weit entfernt ist.
Möglicherweise wäre die Partie anders gelaufen, wenn Schiedsrichter Martin Ulankiewicz nach acht Minuten auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte. Nach einer Flanke von Niklas Heidemann war der Ball Felix Herzenbruch, dem Ronsdorfer in Essener Diensten, an den Arm gesprungen. Es gab lautstarke Proteste aus der WSV-Fankurve, aber allein der Unparteiische hatte es anders gesehen. Doch der WSV hatte ein zweites Mal die Chance auf den Führungstreffer durch einen Konter. Wie schon öfter in dieser Saison wurde der letzte Pass nicht exakt genug gespielt, so benötigte Niklas Heidemann einen Tick zu viel, um zum Abschluss zu kommen.
RWE erarbeitete sich im Verlauf der ersten Spielhälfte leichte Vorteile, hatte durch einen Drehschuss von Simon Engelmann die erste Chance. Doch dann bereitete der WSV im Anschluss an eine eigene Ecke mit einer Fehlerkette den Gegentreffer vor. Einer schwach geschossenen Ecke von Semir Saric folgte eine zögerliche Aktion von Felix Backszat und der Ballverlust am Strafraum der Gäste. Moritz Montag wollte den Ball zurückerobern, stürmte nach vorne und machte dabei die rechte Abwehrseite des WSV völlig frei. Den Schuss von Oguzhan Kefir ließ Sebastian Patzler nach vorne abprallen, leichte Beute für den Torschützen Sandro Plechaty (35.).
Björn Mehnert brachte in der Pause mit Philipp Aboagye einen Konterspieler für Dominik Bilogrevic, der kaum Akzente setzen konnte. Doch RWE blieb am Drücker, hatte durch Simon Engelmann, Cedric Harenbrock, Denis Grote und Oguzhan Kefkir die nächsten guten Chancen. Nun hielten Sebastian Patzler mit einigen tollen Paraden und Kevin Pytlik mit robusten Abwehraktionen den WSV im Spiel. Bei den Gastgebern waren zwar immer wieder einmal gute Ansätze zu sehen, aber herausgespielte Chancen und konsequent abgeschlossene Spielzüge blieben Mangelware.
Früher als in den letzten Spielen wechselte Björn Mehnert mit Jannis Kübler für Semir Saric und Roman Prokoph für Marco Königs nach einer guten Stunde zwei frische Spieler ein, um noch einmal für Ideen im Spiel nach vorne zu sorgen.
RWE verteidigte konsequent mit zwei Viererketten und wartete auf Fehler der Gastgeber, die weiterhin Stückwerk lieferten. Der erste gefährliche Schuss im zweiten Durchgang auf das Tor von Daniel Davari ließ lange auf sich warten. Auf der Gegenseite traf Isiah Young mit einem fulminanten Schuss den Pfosten.
Obwohl es nur 0:1 stand, wirkte es zuweilen, als müsse der WSV einem höheren Rückstand hinterherlaufen. Dabei boten sich noch Chancen, auch wenn dabei viel dem Zufall überlassen blieb. Felix Backszat und später der eingewechselte Roman Prokoph tauchten zumindest wieder einmal gefährlich vor Essens Keeper Daniel Davari auf. Die Mannschaft kämpfte bis zuletzt, und Björn Mehnert beorderte auch noch Kevin Pytlik nach vorne. Doch es reichte an diesem Abend gegen RWE wieder einmal nicht.
WSV: Patzler - Montag, Salau, Pytlik, Heidemann - Pires, Backszat (75. Tabaku), Bilogrevic (46. Aboagye) - Saric (63. Kübler), Hagemann - Königs (63. Prokoph)
RW Essen: Davari, Herzenbruch, Grote, Dürholtz. (81. Eismann), Harenbrock, Heber, Plechaty, Rios Alonso, Young (89. Heim), Kefkir, Engelmann (78. Janijic)
Tore: 0:1 Plechaty
Gelb: Montag, Saric/Herzenbruch
Zuschauer: 4040